
Das Friedensdenkmal in Hiroshima – ein Symbol für die zerstörerische Kraft des Krieges und die Wichtigkeit von Frieden.
Bild: gettyImages-knowlesgallery
Münchner Friedensbündnis
Erinnern an Atombombenabwürfe in Japan
Gleichzeitig wolle man für eine Zukunft ohne Atomwaffen protestieren, teilte das Münchner Friedensbündnis am Montag mit. Die Kundgebung beginnt um 19 Uhr auf dem Münchner Marienplatz und schließt gegen 21.15 Uhr mit dem stillen Entzünden von Kerzen für die Opfer der Abwürfe.
Angesichts der weltweiten Spannungen steige die Gefahr eines Atomkrieges - auch aus Versehen - immer weiter, heißt es im Aufruf des Friedensbündnisses. Inzwischen werde sogar über eine nukleare Kooperation mit Frankreich und selbst über die Beschaffung eigener Atomwaffen debattiert. Dies stehe in klarem Widerspruch zu den Zielen des Atomwaffen-Nichtverbreitungsvertrages, den Deutschland vor 50 Jahren unterzeichnet habe. Bereits ab 2026 sollen den Angaben zufolge neue US-Mittelstreckenraketen, die atomar bewaffnet werden können, auch in Bayern stationiert werden. Über die Planungen informiert Thomas Rödl von der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) bei der Veranstaltung am Mittwoch.
Auch in anderen Städten in Deutschland, etwa in Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt am Main, finden am 6. und 9. August Gedenk- und Mahnveranstaltungen der Friedensbewegung zum Jahrestag der Atombombenabwürfe statt. Geplant sind neben Kundgebungen, Mahnwachen und Vorträgen auch Ausstellungen, Gottesdienste, Konzerte und Fahrradtouren. Der runde Jahrestag veranlasse zudem auch Menschen in kleineren Orten und Städten, zum ersten Mal eine Gedenkveranstaltung zu organisieren, erklärte das Netzwerk Friedenskooperative. "Es ist ermutigend zu sehen, dass so viele Menschen in so vielen Städten die Jahrestage zum Anlass nehmen, um aktiv für eine Zukunft ohne Atomwaffen zu werben", sagte Annegret Krüger vom Netzwerk.
Mit einer Plakataktion soll zudem vom 4. bis 10. August in den Innenstädten von München, Berlin, Hamburg, Köln, Hannover und Mainz auf die Jahrestage hingewiesen und eine "Zukunft ohne Atomwaffen" gefordert werden. Die Plakate zeigen junge Menschen, die an einem weltweiten Vernetzungstreffen für den UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Hiroshima teilgenommen haben.
Bei den Angriffen der US-Luftwaffe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki vom August 1945 kamen über 200.000 Menschen ums Leben - viele verbrannten sofort, andere starben in den folgenden Wochen und Monaten an den Folgen der radioaktiven Strahlung. Die Überlebenden, die Hibakusha, leiden bis heute an den körperlichen und seelischen Folgen.
04.08.2025
epd