So klang das Glockengeläut der Uttinger Christuskirche vor dem Brand.

Nach Kirchenbrand

Uttinger Kirche wird im Dezember eingeweiht

Im Sommer 2021 hatte ein Brand die evangelische Christuskirche in Utting am Ammersee zerstört. Die Kirche wurde im Stil der Vorgängerin wieder aufgebaut. Am 7. Dezember wird die Holzkirche bei einem Gottesdienst mit Landesbischof Kopp eingeweiht.

Die nach einem Brand wiederaufgebaute evangelische Christuskirche in Utting am Ammersee wird am 7. Dezember eingeweiht. Um 15 Uhr gibt es einen Festgottesdienst mit Landesbischof Christian Kopp und Regionalbischof Thomas Prieto Peral, wie Pfarrerin Alexandra Eberhardt am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Es gebe im Endspurt noch sehr viel zu tun, „aber wir freuen uns auf die Einweihung“. Im Sommer 2021 hatte ein Brand die Christuskirche zerstört.

Die Christuskirche war vor knapp 100 Jahren im Stil der skandinavischen Holzknüppelkirchen erbaut worden. Besonderes Highlight waren die Glocken, die per Seilzug geläutet werden konnten. Die neue Christuskirche ist eine Hommage an ihre Vorgängerin, mit zeitgemäßen Anpassungen, etwa bei der Akustik oder der Heizung. Nostalgie inklusive: Auch die neuen Glocken können wieder händisch geläutet werden, und die rot-blau-gestreifte Eingangstür, die verkohlt gerettet werden konnte und aufwändig saniert wurde, hängt wieder in den Angeln.

Im Neubau stecken auch viel Eigenleistung, Umweltverträglichkeit und Bioregionalismus. So wurde die Fassade von Gemeindemitgliedern gefertigt: Sie hatten über Monate Fichtenstämme geschepst - also die Rinde nach traditioneller Art per Hand entfernt. Sämtliche Materialien stammen laut Architekt Mauritz Lüps aus der Umgebung. Da die neue Kirche aus Massivholz sei, sei der Bau sogar klimapositiv. Die Kirche sei wie ein „gebauter Wald“, weil sie Tonnen von CO2 speichere, erläuterte Lüps.

Zum Vergleich: Beton gilt als Klimasünder, weil bei der Herstellung durch den Einsatz von Brennöfen Massen an CO2 freigesetzt werden. Auch der Betrieb der Christuskirche soll möglichst klimafreundlich sein: Die dicken, massiven Holzwände haben laut Lüps den ähnlichen Effekt wie träge Steinmauern historischer Kirchen. Die Gebäude kühlen im Winter nicht so schnell aus, und im Sommer heizen sie sich nicht auf. Die Temperatur bleibe also relativ stabil, erläuterte Lüps. Das spart auch Energiekosten - ein willkommener Nebeneffekt.

Der Neubau der Christuskirche kostet rund 3,7 Millionen Euro - rund 200.000 Euro mehr, als noch vor wenigen Monaten gedacht. Die Versicherung übernimmt 1,5 Millionen Euro für den Bau und 800.000 Euro für Inventar inklusive Orgel und Glocken. 378.000 Euro hat die Landeskirche bisher zugesagt. 750.000 Euro hat die Kirchengemeinde bereits an Spenden und Zuschusszusagen gesammelt. Für den Rest sucht sie weiter Spenden und Zuschüsse. Die Brandursache wird wohl nie aufgeklärt werden, die Polizei hat die Ermittlungen inzwischen eingestellt.

02.12.2025
epd

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