Die Künstlerin wird im Juli und August 2022 ihre Residency im Wildbad Rothenburg wahrnehmen und in dieser Zeit ihr Kunstprojekt entwickeln und gestalten.

Die Künstlerin wird im Juli und August 2022 ihre Residency im Wildbad Rothenburg wahrnehmen und in dieser Zeit ihr Kunstprojekt entwickeln und gestalten.

Bild: art residency wildbad

art residency wildbad

Künstlerisches Neuland

Die Textildesignerin Arianna Moroders möchte sich als diesjährige „Artist in Residence“ in Wildbad an neue Materialien wagen. 

Sie wolle während ihrer Zeit im Wildbad mit neuen Materialien experimentieren, sagte Moroder in Rothenburg: „Es wird höchstwahrscheinlich eine Horizonterweiterung.“ Zugleich werde sie „dieselbe Herangehensweise“ für die neuen Materialien anwenden, die sie auch im Textilbereich nutze: „Das Material ist für mich ein 'Nordlicht', das meine Arbeit führt.“

Die Textildesignerin hat sich in den vergangenen Jahren vor allem mit textilen Installationen einen Namen gemacht - beispielsweise hat sie für die Open-Air Biennale Smach 2019 in den Dolomiten ein flächiges Textilkunstwerk geschaffen: Moroder verarbeitete mehrere Dutzend farbige Wollpullover zu einer Art großen Haut, die sie auf einer Fläche in rund 3.200 Metern Höhe direkt über den Boden gespannt hat. In nur wenigen Wochen seien die Pullover durch den Einfluss der Witterung verblasst und eine Symbiose mit der sie umgebenden Natur eingegangen: „Als ich zurückkam, war sehr viel durchgewachsen.“

Moroder sagte, sie suche derzeit nach Kooperationspartnern in Rothenburg, die passende Materialien für ihre Arbeit in den kommenden Wochen liefern können. Noch am Dienstagnachmittag stand für die Materialsuche ein Termin im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim auf dem Programm, sagte Stephan Michels, Projektleitung von „art residency wildbad“. Für die Künstlerin ist ihre Zeit im Wildbad „ein Schritt in eine neue künstlerische Richtung“, sie stelle sich angesichts der vielen Krisen, wie viele Menschen, die Frage: „Wie geht es weiter?“. Dies betreffe auch ihre künstlerische Arbeit.

Auf Vorschlag einer Fachjury kommen seit dem Jahr 2017 jährlich Künstler zu mehrmonatigen Arbeitsaufenthalten in das am Tauber-Ufer gelegene Tagungshaus. Die „art residency wildbad“ ist auf mindestens zehn Jahre angelegt. Heuer findet mit der Einladung an Moroder die sechste Runde des ambitionierten Kunstprojektes statt. Für den 20. Oktober ist die Werkübergabe im Rahmen des Kunst-Tages der bayerischen evangelischen Landeskirche geplant. Eine Fachjury schlägt die Künstler oder Gruppen vor. Selbst bewerben kann man sich für die „art residency wildbad“ nicht.

Bisherige Künstler waren das Duo Böhler & Orendt (2017), Ulrike Mohr (2018), die Brasilianerin Laura Belém (2019), die Grazer Gruppe „Breathe Earth Collective“ (2020) sowie der gebürtige Bamberger Benjamin Zuber (2021). Neben Kost, Logis und Atelier erhalten die Künstler ein Budget von 30.000 Euro. 

28.07.2022
epd

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