Erste REaktionen zur Wahl von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zum Vorsitzenden des Zentralausschusses und Moderatoren des ÖRK.

Spitzenamt für den Landesbischof

Die Liebe Christi bezeugen

Auf der ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zum Vorsitzenden des neu ernannten Zentralausschusses gewählt worden. Mit welchen Erwartungen nimmt er dieses Amt an? Ein Interview.

Herr Bedford-Strohm, Sie sind zum neuen Moderatoren des ÖRK gewählt worden, Was ist ihre Hauptaufgabe als Moderator?

Heinrich Bedford-Strohm: Meine Rolle wird die der theologischen und geistlichen Leitung sein: Beziehungsaufbau in einer sehr vielfältigen Gemeinschaft und die öffentliche Theologie, das heißt, eine Stimme für die Kirchen in der Weltöffentlichkeit zu sein. Um es mit den Worten zu sagen, die über der Versammlung standen: Meine Aufgabe ist es, die Liebe Christi zu bezeugen, die uns zur Versöhnung und Einheit bewegt.

Inwiefern hat die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen dazu beigetragen, Ihren Impuls zu entfachen, sich für die weltweite Kirche einzusetzen?

Heinrich Bedford-Strohm: Der ÖRK liegt mir schon lange sehr am Herzen. Nach Porto Alegre 2006 und Busan 2013 war es die dritte Versammlung, an der ich teilgenommen habe. Die Mitarbeit in zwei wichtigen Ausschüssen und die Moderation einer Plenarsitzung in Karlsruhe hat viel Energie gekostet. Aber noch mehr Energie schöpfte ich aus den schönen und fröhlichen Gottesdiensten und aus den inspirierenden Begegnungen, die ich mit Teilnehmern aus aller Welt hatte. Zu erleben, wie Menschen mit so unterschiedlichen Hintergründen und manchmal sehr unterschiedlichen Ansichten sich dennoch als Kinder Gottes respektieren und sogar gegenseitig lieben können, hat mir Hoffnung gegeben, dass wir manchmal wirklich Salz der Erde und Licht der Welt sein können.

Um was kann die globale Gemeinschaft für Sie beten, wenn Sie diese Reise als Moderator beginnen?

Heinrich Bedford-Strohm: Ich bin dankbar für Gebete, dass ich erfahren darf, was 1. Timotheus 1,7 sagt: „Gott hat uns nicht gegeben einen Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Was ist Ihre Vision, die Stimme junger Menschen in der ökumenischen Bewegung zu verstärken?

Heinrich Bedford-Strohm: Wir müssen viel mehr auf die Stimme junger Menschen hören und sie vor allem mehr beteiligen. In meiner eigenen Arbeit als Bischof in Deutschland war es eine meiner ermutigendsten Erfahrungen, wie junge Menschen uns als Kirche zu neuem, kreativem Denken und Handeln jenseits der traditionellen Wege inspiriert haben. Davon wünsche ich mir auch mehr in der weltweiten ökumenischen Bewegung!

Interview: Marianne Ejdersten, ÖRK

09.09.2022
ÖRK

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