Mittagsgebet am 'ring for peace' in Lindau

Mittagsgebet am "ring for peace" in Lindau

Bild: ACK/Riffert

Tag der Schöpfung am Bodensee

Zeichen setzen gegen die Umweltzerstörung

Erstmals fand der ökumenische "Tag der Schöpfung" aller drei Bodensee-Anrainer gemeinsam statt - mit einer Schiffstour von Bregenz über Lindau nach Romanshorn. Vertreter der Kirchen mahnten dabei einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt an.

Kirchenvertreter aus Deutschland und der Schweiz haben zum sorgsamen Umgang mit den Ressourcen der Erde aufgerufen. Anlass dafür war der ökumenische „Tag der Schöpfung“ am 4. September. Die zentrale, bundesweite Feier des Tages fand dabei erstmals international statt - im Rahmen einer Schiffstour auf dem Bodensee. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) lud mit ihren Partnern aus der Schweiz und Österreich zu gemeinsamen Gebeten im österreichischen Bregenz, in Lindau und im schweizerischen Romanshorn ein.

Der katholische Augsburger Bischof Bertram Meier rief die Bürger dazu auf, sich für den Schutz der Schöpfung einzusetzen. „Wir werden als Menschen nur überleben, wenn wir als Treuhänder die ganze Schöpfung hegen und pflegen“, sagte er beim Mittagsgebet auf dem Gelände der Gartenschau in Lindau. Der Mensch sei „verschwistert mit allem was lebt“, sagte Meier. „Das bedeutet: Wo die Schöpfung auf der Strecke bleibt, wird auch der Mensch scheitern.“

Beispielgebende Kooperation

Bereits am Samstagvormittag hatte Thomas Blank, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft bei der Vorarlberger Landesregierung, die Kooperation der Bodensee-Anrainerstaaten als „beispielgebend und eine Erfolgsgeschichte“ bezeichnet. Als Beispiele nannte er bei einem Vortrag in Bregenz die Regelungen zur Schifffahrt oder zur Fischerei sowie die erforderlichen Maßnahmen zum Gewässerschutz. Die Zusammenarbeit sei eine „wichtige Voraussetzung für den auch weiterhin guten Umgang mit unserem Naturparadies Bodensee“.

Unter dem diesjährigen Motto „Wo Ströme lebendigen Wasser fließen“ wollten die Veranstalter ein Zeichen setzen für die Bewahrung der Schöpfung und gegen Umweltzerstörung. So seien etwa Überschwemmungen, Flutkatastrophen und extreme Dürre ein „Anzeichen dafür, das das ,globale Haus' nicht mehr in Ordnung ist“, sagte Bischof Meier: „Ein sinnvoller Weg in die Zukunft führt nur über die Bewahrung der Schöpfung.“ Gestartet war der Tag im Hafen von Bregenz mit einem Morgenlob des katholischen Feldkircher Bischofs Benno Elbs.

Der Schweizer christkatholische (alt-katholische) Bischof Harald Rein, gebürtiger Bochumer, sagte am Abend in seiner Predigt im Romanshorn, die Erde sei eine Leihgabe Gottes, die „unversehrt weitergegeben werden soll“. Jede Generation müsse den Planeten so nutzen, dass für die nächste keine Hypothek geschaffen wird. Der Gottesdienst wurde zum 50-jährigen Bestehen des Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) gefeiert und war Teil des Schöpfungstages.

Die bayernweite Zentralveranstaltung wird am 12. September an der Wegkapelle bei Peterswörth im Landkreis Dillingen gefeiert.

08.09.2021
Daniel Staffen-Quandt/epd

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