Pressemitteilung vom 04.05.2022

Ökumenischer Gottesdienst zur Eröffnung der Passionsspiele Oberammergau

Breites Programm rund um die am 14. Mai startenden Aufführungen

München, 4. Mai 2022. Mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnen Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, und Heinrich-Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, am Samstag, 14. Mai, um 11 Uhr die 42. Passionsspiele Oberammergau im Passionstheater der Gemeinde. Kardinal und Landesbischof werden gemeinsam die Predigt halten. Den Gottesdienst mitgestalten wird der anglikanische Erzbischof Thabo Makgoba aus Südafrika. Zum Friedensgruß wird der Chor der Passionsspiele das israelische Lied „Shalom alechem“ anstimmen, das die Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck bringt.

 

Anlässlich der Oberammergauer Passionsspiele, die vom 14. Mai bis 2. Oktober stattfinden, bieten die beiden großen christlichen Kirchen ein breites Rahmenprogramm an und laden herzlich zu den Gottesdiensten in der evangelisch-lutherischen Kreuzkirche und der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul während der Passionsspiele ein, deren Termine unter https://oberammergau-evangelisch.de/passion und https://www.erzbistum-muenchen.de/passion-oberammergau/gottesdienste einsehbar sind. Im Gemeindehaus der Kreuzkirche, das in unmittelbarer Nähe zum Passionstheater steht, besteht in der Spielpause jeweils die Möglichkeit zu Gespräch und Begegnung. Beide Gemeinden laden zudem während der Passionsspielzeit zu einem „Offenen Raum“ am Sternplatz (Dorfstraße 26 - 33a) in Oberammergau ein. Dort werden Leitworte des Passionsgeschehens an sieben Stationen sichtbar gemacht als Einladung an die Betrachtenden, Bezüge zum eigenen Leben zu entdecken.

 

Regelmäßig finden während der Spielzeit ökumenische Einführungen in das Passionsspiel statt, bei denen Interessierte erfahren, wie das Spiel sich aus den Anfängen heraus entwickelt und zu seiner heutigen Gestalt gefunden hat. Der Spielaufbau und die wesentlichen Aussagen werden näher untersucht und erklärt. Montags, mittwochs und samstags findet die Einführung mit Bild, Text und Musik aus dem Passionsspiel um 20.30 Uhr in deutscher Sprache (Kleines Theater), um 21 Uhr in englischer Sprache (Kleines Theater) sowie um 21 Uhr in spanischer Sprache (katholischer Pfarrsaal) statt. Zusätzlich am Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag um 11.30 Uhr in deutscher Sprache (Kleines Theater).

 

Auf einem Passionsweg durch Oberammergau mit Stationen und spirituellen Impulsen können Besucherinnen und Besucher ihren Bezug zur biblischen Passionsgeschichte vertiefen. Führungen finden während der Passionsspiele immer dienstags, donnerstags und samstags statt. Treffpunkt ist jeweils um 10.15 Uhr an der Pfarrkirche St. Peter und Paul. Unter dem Motto „In deine Hände lege ich meinen Geist“ findet in der Kirche immer abends ab 21 Uhr eine Licht-Text-Rauminstallation statt. Im Zusammenspiel der Installation der Künstler Detlef Hartung und Georg Trenz mit dem Kirchenraum und seiner Bedeutung für die Spiele in Oberammergau soll ein Ort konzentrierter Reflexion und Kontemplation entstehen. Drei der „Sieben Letzten Worte“ Jesu am Kreuz werden in den Innenraum der Pfarrkirche als bewegte Lichtinstallation projiziert: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“, „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“, „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“. Die je rund 20-minütigen Vorführungen enden an spielfreien Tagen um 22.30 Uhr und an Spieltagen um 23.30 Uhr (ab 15. August um 22.30 Uhr) mit einem Gebet. Informationen zu diesen und weiteren Angeboten können unter https://www.erzbistum-muenchen.de/passion-oberammergau eingesehen werden.

 

Erstmals wird am Samstag, 7. und Sonntag, 8. Mai, zu den Jugendtagen der Passionsspiele Oberammergau eingeladen, die sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 28 Jahren richten. Im Zentrum steht der Besuch eines Probespiels der Passionsspiele. Begleitend dazu finden unter anderem Einführungen ins Spiel sowie Podiumsdiskussionen mit Spielleiter Christian Stückl und Darstellenden der Passionsspiele statt. Weitere Informationen können eingesehen werden unter www.jugendtage-passionsspiele.de, hier sind auch Tickets erwerbbar. Die Kirchen in Oberammergau bieten an dem Wochenende ein Begleitprogramm an. Bereits am Freitag finden neben einer ökumenischen Einführung in das Passionsspiel unter anderem ein Taizé-Gebet und eine Fackelwanderung statt, am Samstag ein Gebet mit Zug zur Kälberplatte, eine Pestmatrikelführung und eine Eucharistiefeier zu den Jugendtagen. Am Sonntag erleben die Teilnehmenden unter anderem ein jüdisches Morgengebet mit anschließendem moderierten Gespräch zwischen Rabbiner Steven Langnas und Spielleiter Christian Stückl zum jüdisch-christlichen Verhältnis vor dem Hintergrund des Passionsspiels. Nähere Informationen zum gesamten Programm gibt es hier. Wer in ein Gespräch mit Rochus Rückel, dem Jesus-Darsteller der diesjährigen Passionsspiele, hineinhören möchte, kann dies beim Podcast „MitgehörtZugehört“ des Erzbischöflichen Jugendamts München und Freising unter www.eja-muenchen.de/podcast tun.

 

Alle zehn Jahre finden in Oberammergau die Passionsspiele statt. Diese beinahe 400 Jahre alte Tradition geht auf ein Gelübde aus dem Jahr 1633 zurück: 84 Menschen aus dem kleinen Ort starben in dieser Zeit, während des Dreißigjährigen Krieges, an der Pest, woraufhin die Oberammergauer gelobten, alle zehn Jahre die Geschichte vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu aufzuführen, damit Gott der Krankheit ein Ende bereite. Der Überlieferung nach ist danach niemand mehr an der Pest gestorben. Die 42. Oberammergauer Passionsspiele sollten im Jahr 2020 stattfinden und mussten aufgrund der Corona-Pandemie um zwei Jahre verschoben werden. (hs/JM)

 

Hinweis:

Journalistinnen und Journalisten, die an dem ökumenischen Eröffnungsgottesdienst teilnehmen wollen, werden um Anmeldung gebeten per E-Mail an presse@passionsspiele-oberammergau.de oder Telefon 08822 949 88.

04.05.2022
München, Johannes Minkus, Pressesprecher

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