Pressemitteilung vom 05.12.2019

Ökumenischer Gottesdienst für die Toten im Mittelmeer

Kardinal Marx, Landesbischof Bedford-Strohm und Bischof Vasilios beten mit Geflüchteten und Rettern

Einen ökumenischen Gottesdienst für die Toten im Mittelmeer feiern am Samstag, 14. Dezember, um 14 Uhr im Münchner Liebfrauendom der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der evangelisch-lutherische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und der griechisch-orthodoxe Bischof von Aristi Vasilios. Bereits ab 13 Uhr verlesen Geflüchtete im Dom die Namen von ertrunkenen Migranten. Seenotrettungsvereine laden ab 11 Uhr zu einer Mahnwache auf dem Frauenplatz rund um ein elf Meter langes Schlauchboot ein, das Menschen auf ihrer lebensgefährlichen Fahrt über das Meer nutzten.

 

Von dem Schlauchboot aus ziehen die Zelebranten zum Gottesdienst mit einem Kreuz in den Dom ein, das aus Planken eines vor der italienischen Insel Lampedusa gestrandeten Flüchtlingsschiffs gefertigt wurde. Im Altarraum des Domes wird ein Holzboot stehen, vor das beim Verlesen der Namen der Toten Kerzen aufgestellt werden. Ein Vertreter der muslimischen Gemeinde in München wird ein Totengebet sprechen. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernehmen Elie Kayembe (Kongo), Buschra Poles Hanna (Irak), Barbara Pöschl-Edrich (Deutschland) und der Byzantinische Kantorenchor.

„Jedes Jahr ertrinken tausende Menschen im Mittelmeer. Das ist ein Skandal, das dürfen wir nicht hinnehmen“, ruft Kardinal Marx in einer Videobotschaft die Bevölkerung auf, an dem Gottesdienst teilzunehmen und damit ein Zeichen zu setzen. „Wir wollen auch deutlich machen: Das ist eigentlich eine staatliche Aufgabe, dass wir eine Grenze haben, an der Menschen nicht umkommen. Ein Staat muss dafür sorgen können. Das tut Europa nicht“, betont der Kardinal. Landesbischof Bedford-Strohm mahnt in der Videobotschaft, die Toten nicht zu vergessen: „Wir wollen für die Menschen beten, die schon gestorben sind. Wir wollen für die Menschen beten, die jetzt in Lebensgefahr sind. Und wir wollen für uns selbst beten, dass Gott uns ein weites Herz schenken möge. Dass wir uns dafür einsetzen, dass das Sterben auf dem Mittelmeer endlich ein Ende hat.“ (uq)

 

Hinweise:

Die Pressestelle des Erzbischöflichen Ordinariats vermittelt Journalisten gerne Kontakte zu Geflüchteten und Seenotrettern. Zudem werden Radio-, Fernseh- und Fotojournalisten, die zur Berichterstattung zu dem Gottesdienst im Liebfrauendom kommen möchten, um Anmeldung gebeten unter Telefon 089/2137-1263 oder per E-Mail an pressestelle@erzbistum-muenchen.de. Im Anschluss an den Gottesdienst besteht für Medienvertreter die Gelegenheit, in der Seitenkapelle im Dom kurze Statements von Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm zu bekommen.

Der Videoclip mit den Aussagen von Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm ist abrufbar unter www.erzbistum-muenchen.de/flucht-asyl/seenotrettung.

05.12.2019
München, Johannes Minkus / Bernhard Kellner

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