Der neue Song zur Jahreslosung 2019 gespielt vom Musikprojekt Meilentoene und komponiert von Christian Probst.

Lied zur Jahreslosung 2019

Dem Frieden auf den Fersen

Seit fast zwanzig Jahren schreibt und komponiert Pfarrer Christian Probst einen Song zur Jahreslosung. Für 2019 ist es "Auf den Fersen" passend zu "Suche Frieden und jage ihm nach" aus Psalm 34.

Der neue Song zur Jahreslosung 2019 wird gespielt vom Musikprojekt Meilentoene und ist komponiert von Pfarrer Christian Probst. Die aktuelle Jahreslosung für das Jahr 2019 zum Titel "Suche Frieden und jage ihm nach" (Psalm 34,15) findet Probst sehr treffend: "Der Wunsch nach Frieden ist hochaktuell, und deshalb habe ich auch ein Friedenslied komponiert", sagt der Musiker. Der Sänger Michael Hertlein habe die Idee gehabt, die Aufnahmen zum Video an der Tribüne am Zeppelinfeld und am Dokumentationszentrum in Nürnberg zu realisieren. Dort sei die "dunkle Vergangenheit" der nationalsozialistischen Herrschaft zum Greifen spürbar.

"In unserem Song versuchen wir dieser dunklen Vergangenheit eine Botschaft des Friedens entgegenzusetzen", sagt Probst.  Der Song zur Jahreslosung hat drei Verse. In den ersten beiden Versen wird die Geschichte Davids aufgegriffen. David gilt als großer Heerführer, doch als er vor Saul flieht, schlägt er plötzlich ganz andere Töne an. "Er ist des Kampfes müde und besinnt sich auf Frieden", erklärt Probst. Als David später in einer Höhle den schlafenden Saul vorfindet, tötet er ihn nicht, sondern verschont dessen Leben.

Der dritte Vers erinnert an ein weiteres Friedenssymbol: Den Kranich. Das Symbol bezieht sich auf die Geschichte des kleinen Mädchens Sadako Sasaki, das nach dem Atombombenabwurf in Hiroshima schwer krank wurde und begann, kleine Papierkraniche zu basteln. Bis heute erinnert ein Denkmal an dieses Mädchen, und weitere Kraniche werden gebastelt. 

Der Song von Christian Probst führt diesen Gedanken fort und ermutigt: "Wir sollten dem Frieden auf den Fersen bleiben, als würde der Frieden wie eine Person vor mir hergehen. Das braucht viel Geschick und Koordination, denn wir wollen dieser Person natürlich auch nicht auf die Fersen treten", erklärt Probst.

Seit fast zwanzig Jahren schreibt und komponiert Pfarrer Christian Probst einen Song zur Jahreslosung. "Ich habe mir zum Ziel gesetzt, jedes Jahr mindestens einen Song zu schreiben", sagt der evangelische Theologe. Dass es nun ausgerechnet die Jahreslosung ist, erklärt der Pfarrer mit seinem Werdegang. Schon als Jugendlicher habe er begonnen, Songtexte zu schreiben. Durch die grafische Umsetzung der Jahreslosung auf einem Plakat kam er auf die Idee, aus dem Text musikalische Kunst zu machen. Seither hat er kein Jahr ausgelassen.

"Früher habe ich das Lied zur Jahreslosung geschrieben und beim Silvestergottesdienst in der Kirche gespielt", erzählt Probst. Die Gemeinde habe er dann eingeladen, mitzusingen. Weil der Pfarrer inzwischen in Nordbayern als Fernsehbeauftragter für die bayerische Landeskirche arbeitet, lag es nahe, den Song als Video aufzunehmen und der Netzgemeinde zur Verfügung zu stellen.

Die ersten Songs stellte Probst schon 2012 ins Netz, damals produziert im Keller des Pfarrhauses. 2016 folgte mit dem Lied "Mama" das erste Musikvideo, eine Eigenproduktion. Inzwischen arbeitet der Pfarrer mit verschiedenen Musikern zusammen, dazu gehören der Sänger Michael Hertlein und der Schlagzeuger Alexander Diehl. Auch ein Kindermusical hat er komponiert: "David singt" wurde 2014 mit dem Produzenten Matthias Schmitt realisiert. Zwei bis drei Tage arbeitet der Pfarrer an einem Song. Die meiste Arbeit macht aber das Arrangieren und Produzieren - da können schon mal einige Monate ins Land gehen, bis alles stimmt.
 

31.12.2018
epd/ELKB