Drei Kreuze, leeres Grab und Fisch auf drei Steine gemalt

Die Karfreitagspredigten der Kirchenleitung zum Nachlesen und Ansehen

Bild: Pixabay

Karfreitagspredigten 2021

Den Gefühlen der Verwundung Raum geben

Lesen Sie hier die Karfreitagspredigten von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sowie von den Regionalbischöfinnen und Regionalbischöfen oder sehen Sie sie sich im Video an.

In ihren Karfreitagspredigten warfen der Landesbischof und die Regionalbischöfinnen und Regionalbischöfe ihren Blick auf heutige Not und betrachteten sie im Licht des Leidens und Sterbens Jesu Christi. In seiner Predigt in der Münchner St. Matthäuskirche erklärte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, das ganze Land sei in Karfreitagsstimmung. Viele Menschen seien „erschöpft, verwundet“ und ohnmächtig. Die monatelange Hoffnung, Ostern 2021 wieder ohne Masken und unbeschwert feiern zu können, sei enttäuscht worden.

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Wichtig sei, mit diesen Gefühlen nicht allein zu bleiben, sondern sie im Gottesdienst mit anderen Menschen und mit Gott zu teilen. „Dass Gott selbst meine Verwundung mit mir teilt, ist genauso sperrig und schwer zu glauben wie es faszinierend und tröstlich ist“, so Bedford-Strohm.

Videoandacht zu Karfreitag von Regionalbischof Axel Piper

Der Feiertag Karfreitag sei wichtig, weil er den Gefühlen der Verwundung und der Erschöpfung Raum gebe. „Das Leiden ist kein Selbstzweck, sondern es ist eine Realität, der man ins Auge sehen muss, um im Herzen wieder Platz für Freude und Zuversicht zu bekommen“, so Bedford-Strohm.

Große Anstrengungen würden unternommen, um die Corona-Pandemie zu bewältigen, ob in den Krankenhäusern, in der Entwicklung von Impfstoffen und den Bemühungen um den Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen. Doch bisher sei kaum darüber gesprochen worden, „was das Virus mit der Seele macht“, kritisierte Bedford-Strohm, obwohl dies das „vielleicht zentralste Thema“ sei.

Bei einem Gottesdienst zum Karfreitag 2021 erinnert die Evangelische Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte an verfolgte Homosexuelle.

„Aber wer hilft unserer Seele? Wer reißt uns aus der inneren Dunkelheit, die sich auszubreiten sucht?“ Woher komme dringend nötige soziale Energie, die Widerstandskraft in dieser Notlage, fragte Bedford-Strohm.

Der christliche Glaube habe eine tröstliche Antwort. „Der Gott, der diese Welt geschaffen hat, der uns unser Leben geschenkt hat und der uns jeden Tag begleitet, der führt uns auch durch das finstere Tal dieser Zeit“, betonte der Landesbischof. Die Hoffnung auf den „lebensschaffenden Geist Gottes“ sei schon spürbar, aber „es ist noch nicht Ostern“, es gelte, das Leiden auszuhalten – mit Gott an unserer Seite.

02.04.2021
ELKB