Die Jahreslosung 2026 können wir als tröstliche Botschaft lesen.
Bild: ELKB
Jahreslosung 2026
"Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu!"
Der Text der Losung stammt aus dem letzten Buch der Bibel, der sogenannten "Offenbarung des Johannes". Dieser Bibeltext geht auf den Apostel Johannes zurück. Er verfasste den Text während der Zeit seiner Verbannung auf der Insel Patmos, denn damals wurden die Christen durch das Römische Reich verfolgt.
Die Offenbarung wurde später von den Leserinnen und Lesern häufig als Katastrophenbericht verstanden, zumal darin viele Symbole und Visionen vorkommen, die eher pessimistisch stimmen. Doch wollte Johannes vielmehr die Gläubigen trösten.
Der Vers "Siehe, ich mache alles neu!" steht im 21. Kapitel der Offenbarung. Johannes beschreibt in einer Vision, wie Himmel und Erde neu geschaffen und Tränen, Tod und Leiden überwunden werden.
Für Johannes geht es bei dem Text nicht nur um eine oberflächliche Veränderung. Vielmehr wünscht er sich eine tiefgreifende Verwandlung der Welt und des eigenen Lebens. Die alte Welt soll dabei nicht überdeckt, sondern überwunden werden. Gott wird wiederum nicht als ein distanzierter Beobachter geschildert, sondern als handelnder Gott, der heilt und Hoffnung schenkt.
Die Texte der Jahreslosung werden von einer Kommission ausgewählt. Diese versucht, auf die aktuellen Themen und Ereignisse in der globalen Welt zu reagieren. Die Jahreslosung 2026 können wir als tröstliche Botschaft lesen:
In einer Welt voller Krisen, Kriege und Unsicherheit bildet der Bibeltext von Johannes eine ganz neue Option, ein Gegenentwurf. Der Text erinnert uns daran, zu hoffen und zu vertrauen. Und er ruft uns dazu auf, die Welt mitzugestalten und zu verbessern. Die Vision des Reich Gottes bildet dabei keine ferne Utopie, sondern eine sehr konkrete Einladung, uns dieser Utopie ein wenig zu nähern – indem wir in unserem Umfeld für Frieden, Vergebung und Liebe sorgen.
17.12.2025
Rieke Harmsen/ELKB