Menschen schauen in den Sonnenuntergang

Ins beste Licht gerückt.

Bild: Unsplash / Alina Grubnyak

Epiphanias

Ins beste Licht gerückt

An Epiphanias feiern wir eine Dimension des Göttlichen, die sich rational schwer erschließen lässt. Dafür steht das Licht Gottes, welches jene erleben, die sich ihm öffnen.

„Die Überlegung ist lustig und bestechend; aber ob der Herrgott nicht darüber lacht und mich an der Nase herumgeführt hat, das kann ich nicht wissen“, schrieb der Physiker Albert Einstein im Jahr 1905 an seinen Freund, den Mathematiker Conrad Habicht. Kurz zuvor hatte er über mathematische Ableitungen die Formel E=mc2 entwickelt und damit theoretisch nachgewiesen, dass Raum, Zeit und Masse relativ sind, während das Licht die einzige Konstante ist. Einstein war nicht der Einzige, der sich vom Licht angezogen fühlte: die Auseinandersetzung faszinierte Philosophen von Sokrates bis Hegel, die physikalischen Eigenschaften des Lichtes sind auch hundert Jahre nach Einstein noch nicht vollständig geklärt.

Mit dem Epiphanias-Fest, das auch das zweite Weihnachtsfest genannt wird, feiern Christen beider Konfessionen, dass Jesus als Licht in die Welt gekommen ist. Weihnachten und Epiphanias sind als Hochfeste eng miteinander verbunden, denn sie zeigen gewissermaßen verschiedene Brechungen des gleichen Lichtstrahls: In der Krippe macht Gott sich klein und wird zum Mensch unter Menschen, an Epiphanias scheint dann das Göttliche im Menschen Jesus auf.

Dieses Licht hat etwas Geheimnisvolles. Während sich der historische Jesus als Mensch in der Beziehung zu anderen Menschen nachvollziehen lässt, ist seine göttliche Dimension rational nicht mehr zu erfassen. Sie zeigt sich in Wundern, denen man mit Glauben oder mit Zweifeln begegnen kann: Jesus, der auf dem See Genezareth wandelt, Jesus, der Wasser in Wein verwandelt oder den Jüngern nach Ostern in göttlicher Herrlichkeit erscheint.

Hintergrund

Mit dem Epiphanias-Fest, das auch das zweite Weihnachtsfest genannt wird, feiern Christen beider Konfessionen, dass Jesus als Licht in die Welt gekommen ist. Weihnachten und Epiphanias sind als Hochfeste eng miteinander verbunden, denn sie zeigen gewissermaßen verschiedene Brechungen des gleichen Lichtstrahls: In der Krippe macht Gott sich klein und wird zum Mensch unter Menschen, an Epiphanias scheint dann das Göttliche im Menschen Jesus auf.

Der Begriff Epiphanias stammt aus dem Griechischen und meint die Erscheinung des Göttlichen in der menschlichen Person Christi. Im theologischen Zentrum der Verkündigung stehen bis heute drei Geschichten, die sich alle am 6. Januar zugetragen haben sollen: Die Ankunft der heiligen drei Könige in Jerusalem, die Taufe Jesu durch Johannes sowie Jesu erstes Wunder, die Umwandlung von Wasser in Wein auf einer Hochzeit in Kana.

Gottesdienste finden

Alle Gottesdiensttermine und Gottesdienstorte in Ihrer Nähe

Zur Gottesdienstsuche

Epiphanias ist von Anfang an eng mit dem Symbol des Lichtes verbunden, das als göttliche Führung durch den Morgenstern in die Welt scheint und Jesu Wirken und Verkündigung symbolisiert. Obwohl Epiphanias in vielen Ländern als gesetzlicher Feiertag begangen wird, ist er in Deutschland außer in Bayern nur in Baden-Württemberg und Sachsen gesetzlich verankert. In katholischen Gegenden wird Epiphanias als Dreikönigsfest gefeiert.

01.01.2021
ELKB

Mehr zum Thema

weitere Informationen zum Artikel als Downloads oder Links