
St.Anna Augsburg
Bild: Klaus Lipa
Augsburg
495 Jahre "Confessio Augustana"
Dazu gibt es eine Festveranstaltung mit Kanzelrede um 18 Uhr in der Kirche St. Anna, wie das evangelische Dekanat Augsburg mitteilte. Sprechen werde der Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johann Hinrich Claussen.
In seiner Kanzelrede wolle Claussen auf das Thema "Politische Kultur - protestantisch gedacht" und dabei auch auf den in Augsburg geborenen Theologen Ernst Troeltsch (1865-1923) eingehen. Troeltsch habe sich politisch engagiert und als Publizist in Zeitschriften für eine Legitimierung der Weimarer Verfassung geworben. Als Kulturwissenschaftler und Geschichtsphilosoph sei er für eine "Erneuerung der europäischen Humanitätsidee" eingetreten, heißt es weiter.
Die "Confessio Augustana" markiert einen Meilenstein der Reformationsgeschichte: Sie wurde am 25. Juni 1530 auf dem Augsburger Reichstag vom Reformator Philipp Melanchthon an Kaiser Karl V. übergeben. Das "Augsburger Bekenntnis" war die Grundlage für die damaligen Religionsgespräche und für den Augsburger Religionsfrieden von 1555, der das friedliche Miteinander von lutherischen und katholischen Christinnen und Christen rechtlich absicherte. Noch heute ist die "Confessio Augustana" das grundlegende Bekenntnis der lutherischen Kirchen weltweit.
Das Augsburger Bekenntnis fasst den evangelischen Glauben in 21 Artikeln zusammen. In ihnen ist unter anderem von Gott und von Jesus Christus die Rede, von der Rechtfertigung, von der Kirche, der Predigt und von Abendmahl und Taufe. In sieben weiteren Artikeln geht es um “Mißbräuche”. Allein hier sah Melanchthon echte Unterschiede zur römisch-katholischen Kirche: Pfarrer sollten heiraten dürfen, das Abendmahl den Gläubigen in Brot und Wein gereicht und weltliche und geistliche Macht sauber getrennt werden.
23.06.2025
Dekanat Augsburg