
Leben und Sterben hängen daran, ob Gott sich gerade zu- oder abwendet, ob Gott ein- oder ausatmet.
Bild: Caroline Scheer
7 Wochen Ohne
7. Woche: Osterwunderluft
Schickst du deinen Lebensatem aus, dann wird wieder neues Leben geboren. So machst du das Gesicht der Erde neu. (Psalm 104,30)
Karfreitag wird nicht getanzt, aber man kann schon am Karsamstag einen Hefezopf backen. Es ist eine besondere Woche, denn wir feiern Lebensende und neues Leben kurz hintereinander – und in dieser Reihenfolge: erst Tod, dann Leben.
Das widerspricht eigentlich unserer Wahrnehmung. Ein Mensch wird geboren, lebt und stirbt schließlich. Dass nach dem Tod das Leben kommt, können wir nur beobachten, wenn wir nicht ein einzelnes Leben in den Blick nehmen, sondern das Leben als Ganzes. Jesus tut das, wenn er in einem Gleichnis sagt: Ein Samenkorn, das in die Erde fällt, stirbt. Aber aus ihm wird ein neuer Halm, eine Ähre, vielfaches Leben. Es gibt darum keinen besseren Zeitpunkt, Ostern zu feiern, als den Frühling, wenn aus dem vermeintlich toten Boden das sichtbare Leben sprießt. Leben, das nach dem Tod kommt, können wir jedes Jahr wieder beobachten. Wer die ganze Schöpfung in den Blick nimmt, wird feststellen, dass Geburt und Sterben sich immer wieder abwechseln wie ein stetiges, langsames Ein- und Ausatmen.
So tut es Psalm 104. Dieses wunderschöne Loblied preist, wie gut Gott seine Welt geschaffen hat. Schöpfung bedeutet für die Bibel, dass Gott die Erde bewohnbar gemacht hat und sie auch so erhält. Dazu gehört, dass Erde und Himmel einerseits „fest stehen“, sie also nicht ins Wanken kommen. Ebenso braucht es regelmäßige Bewegung, denn sie macht die Welt dadurch stabil, dass sie Verlässlichkeit schenkt. Auf die Nacht folgt der Tag, auf den Winter folgt der Frühling, auf das Leben folgt der Tod und umgekehrt...
Die ganze Fastenmail von Frank Muchlinsky finden Sie hier.
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02.04.2025
Frank Muchlinsky