Pressemitteilung vom 27.06.2022

Brasilianische und bayerische Lutheraner vereinbaren verstärkte Zusammenarbeit

Mehrtägige Konsultation der Kirchenleitungen zu Ende gegangen

Eine mehrtägige Konsultation zwischen Mitgliedern der Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) ist gestern auf dem Labenbachhof in Ruhpolding zu Ende gegangen. Schwerpunkt der Beratungen unter Leitung von Oberkirchenrat Michael Martin und Kirchenpräsidentin Silvia Genz waren Fragen zur Zukunft der Kirche. Vorgestellt wurden innovative Kirchenprojekte, aber auch die Chancen der Arbeit von Kirche in Tourismusregionen. Es bestand Einvernehmen, dass unkonventionelle Angebote für besondere Zielgruppen im Sinne einer „Gemeinde auf Zeit“ nicht gegen traditionell bewährte Angebote – wie etwa die klassischen Gottesdienste - ausgespielt werden dürfen.

 

Die Vertreter der brasilianischen Lutheraner berichteten, dass die IECLB derzeit scharfen Angriffen in den sozialen Medien ausgesetzt ist, wenn sie sich für Menschen am Rande der Gesellschaft einsetzt und damit auf die Ausgrenzungsmechanismen in der Gesellschaft aufmerksam macht. „Es ist ein ideologischer Krieg, der in unserem Land stattfindet“ sagte Marcos Bechert, Generalsekretär der IELCB. 

 

Vereinbart wurde ein gemeinsamer Studientag zur Gender-Thematik und zum Umgang mit der Segnung Homosexueller, sowie die Fortsetzung der engen Zusammenarbeit zwischen Bayern und Brasilien in Projekten des Klimaschutzes. 

 

Beide Kirchen verbindet ein vielfältiger Personalaustausch für Freiwillige, Studierende sowie Pfarrerinnen und Pfarrer. In Bayern können vier Pfarrerinnen und Pfarrer aus Brasilien für fast 5 Jahre auf regulären Stellen eingesetzt werden. 

 

Die Partnerschaft zwischen beiden Kirchen besteht seit 40 Jahren. Alle zwei Jahre finden Konsultationen statt, das nächste Mal in Rio de Janeiro, wo die IECLB ihr 200-jähriges Bestehen feiern wird.

 

Die lutherische Kirche in Brasilien lebt mit ihren ca. 628.000 Mitgliedern, die 0,3 % der Bevölkerung ausmachen, in einer Diasporasituation.

27.06.2022
München, Johannes Minkus, Pressesprecher

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