Veronika Bartl aus Weiden ist die neue Vorsitzende des Landesjugendkonvents.

Veronika Bartl aus Weiden ist die neue Vorsitzende des Landesjugendkonvents.

Bild: EJB

Evangelische Jugend

Landesjugendkonvent wählt neue Vorsitzende

Etwa 170 ehrenamtlich Engagierte der Evangelischen Jugend aus den Dekanaten und Verbänden Bayerns wählten ihre neue Vorsitzende, Veronika Bartl, den Leitenden Kreis und Vertretungen in die Landesjugendkammer.

Etwa 170 ehrenamtlich Engagierte der Evangelischen Jugend aus den Dekanaten und Verbänden Bayerns setzten sich vom 24. bis 27. Juni intensiv mit dem Thema psychische Gesundheit in der Jugendarbeit auseinander und wählten ihre neue Vorsitzende, den Leitenden Kreis und Vertretungen in die Landesjugendkammer. Das Delegiertentreffen der Ehrenamtlichen fand aufgrund der aktuellen Lage online statt.

Veronika Bartl aus Weiden ist die neue Vorsitzende des Landesjugendkonvents
Die 24-Jährige kann es kaum glauben, dass sie nun die Vertretung der etwa 17.500 Ehrenamtlichen in der Evangelischen Jugend in Bayern innehat. Mit ihrer Wahl hat sie Marlene Altenmüller, die nicht mehr kandidierte, abgelöst. Ihre Vorgängerin wurde mit dem „Engelsflügel der Evangelischen Jugend in Bayern – die höchste Auszeichnung der EJB - für hervorragende Verdienste ausgezeichnet.

„Es ist verrückt, ich sitze zuhause vor meinem Laptop und bin jetzt Vorsitzende“ sagt Veronika Bartl im Interview. „Das muss bei mir erstmal ankommen.“ Jugendarbeit kennt sie von der Pike auf. Nach der Konfirmation besuchte sie eine Jugendgruppe und half später als Leitung mit. Dann nahm sie am Grundkurs, der Ausbildung für Jugendleiter_innen, teil und übernahm Verantwortung beim Zeltlager der Evang. Jugend in Weiden in Plößberg. Für die Wahlperiode 2015 bis 2017 wurde sie in den Leitenden Kreises des Dekanatsjugendkonvents gewählt. Sie studierte Medien und Kommunikation in Passau und beginnt im Juli in einer Kommunikationsagentur als Redakteurin in Regensburg zu arbeiten

Psychische Gesundheit in der Jugendarbeit
Das Thema „Psychische Gesundheit“ hat sie persönlich sehr angesprochen, weil es den ganzen Menschen betrifft. Die Pandemie hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig es ist, offen über psychische Gesundheit oder auch über Probleme zu reden. Die Delegierten des Landesjugendkonvents sind sich einig: „Junge Menschen müssen in der Krise eine große Last tragen. Ihre aktuelle Situation ist alarmierend! Sie werden mit ihren Ängsten und Bedürfnissen politisch nicht wahrgenommen. So kann es nicht weitergehen!“

Deswegen wollen sich die Ehrenamtlichen mit Forderungen an die Politik richten und auch intern die Sensibilität für psychische Gesundheit stärken, zum Beispiel durch die Einführungen von Schulungen zu dem Thema.

Psychische Gesundheit darf kein Tabuthema sein. Nach Ansicht der Ehrenamtlichen braucht es mehr Aufklärung und Information an Schulen. Die Lebenswirklichkeit junger Menschen und mögliche Auswirkungen auf deren psychische Gesundheit müssen bei der Ausgestaltung politischer Entscheidungen Beachtung finden.

Die Sommerferien dienen der Erholung. Deswegen sei es inakzeptabel, dass Schüler_innen und Studierende diese Erholungszeit nutzen sollen, um Versäumtes aufzuholen. Die vergangenen Monate waren für alle anstrengend, weshalb eine mehrwöchige Regenerationsphase nötig ist. Für das kommende Schuljahr müssen niederschwellige Angebote zur gezielten Förderung geschaffen werden.

Jugendarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur psychischen Gesundheit junger Menschen, deswegen braucht sie Planungssicherheit. Jugendarbeit darf bei steigender Inzidenz nicht wieder geschlossen werden. Ihre Bedeutung für das soziale und psychische Wohlbefinden junger Menschen müsse bei den Beschlüssen von Maßnahmen berücksichtigt werden.

Ganz im Sinne von psychischer Gesundheit bot das umfangreiche viertägige Programm des online-Landesjugendkonvents eine stimmige Abwechslung von Vorträgen und Gruppengesprächen. Die Ehrenamtlichen setzten sich damit auseinander, welche Rolle die Kommunikation im Team und mit sich selbst für die psychische Gesundheit spielt oder wie man gut mit Stress umgeht. Außerdem wurde ein Fokus auf die Jugendarbeit vor Ort gelegt und gefragt: Wie bewältige ich schwierige Situationen und wie gehe ich mit auffälligen Teilnehmer_innen um? Spirituelle Impulse und ein buntes Abendprogramm rundeten die Vollversammlung ab.

29.06.2021
EJB

Mehr zum Thema

weitere Informationen zum Artikel als Downloads oder Links