Vertrauensmann Ulrich Gerlach und Pfarrer Stefan Fischer zeigen zwei signierte Ziegel.

Gute Ideen gesucht: Mit von Prominenten handsignierten Dachziegeln, Kirchenhonig und vielem mehr wollen die Hirschauer Geld für die notwendige Sanierung ihrer Kirche einwerben.

Bild: Kirchengemeinde Hirschau

Kirchengemeinde Hirschau

Auch Ideen sind Spenden

Was tun, wenn sich eine Renovierungsmaßnahme als große Baustelle entpuppt? Zahlreiche Kirchengemeinden stehen vor ähnlichen Fragen. Wie lässt sich eine umfangreiche Sanierung bei knappem Haushalt finanzieren? Hier sind gute Ideen gefragt. Zum Beispiel in Hirschau. 

Eigentlich sollte nur das Dach neu gedeckt werden, doch dann wurde die Sanierung der evangelischen Kirche in Hirschau zu einer Großbaustelle. Was tun, um an Geld zu kommen? Denn auch wenn das Dach inzwischen neu eingedeckt ist, muss die Gemeinde einen erheblichen Anteil der über 200.000 Euro teuren Generalsanierung selbst aufbringen - für 800 Gemeindemitglieder eine große Herausforderung.

So baten Pfarrer Stefan Fischer und der Hirschauer Kirchenvorstand um Spenden - nicht nur finanzielle sondern auch Ideenspenden - und wurden überrascht von der Vielfalt der Einfälle: Ein gemeinsames Kochbuch entstand  und jeder, der wollte, konnte gegen eine Spende von zehn Euro seinen Namen auf einen der neuen Dachziegel schreiben."Meine Kirche sagst Du?" - "Ja, mein Namen steht auf dem Dach!", so der originelle Werbeslogan.

Dachziegel und Kirchenhonig

Und die alten? Die werden derzeit auf eBay versteigert - versehen mit den Unterschriften von Prominenten wie Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Ministerpräsident Markus Söder. Noch bis zum 7.1. kann unter KIRCHEHIRSCHAU mitgesteigert werden - nicht nur bei Ziegeln, sondern auch bei einem Glas Honig von Kirchenbienen, die bis zur Renovierung im Dach hausten, dann aber erfolgreich umgesiedelt wurden. Der Honig stammt von den letzten verbliebenen Waben aus der Kirche. Auch das ist eine Geschichte für sich.

Arbeitstage spenden

Um Menschen zum Spenden zu bewegen, muss man ihnen klar machen, wofür - davon ist die Gemeinde in Hirschau überzeugt. Darum kann jeder selbst entscheiden, wofür sein Geld eingesetzt wird: für den halben Arbeitstag eines Bauarbeiters beispielsweise, inklusive Brotzeit (236 Euro) oder für 1 m² Kirchenanstrich (50 Euro). Kostspieliger sind der Blitzarbeiter (3.500 Euro) oder die Sanierung des goldenen Turmkreuzes (4.900 Euro). Aber auch für weitere Verwendungszwecke von Spenden ist die Gemeinde offen. "Sollte nichts dabei sein, was Ihren Vorstellungen entspricht, beraten wir Sie gerne individuell zum bestmöglichen Einsatz Ihrer Gabe", heißt es auf der Homepage.

125.785 von 207.000 Euro sind bereits geschafft. Die Gemeinde hofft auf weitere kreative Ideen, um auch den Rest zusammen zu bringen.

Mehr zum Thema

weitere Informationen zum Artikel als Downloads oder Links