Im Bild rechts die Leiterin des Amts für Gemeindedienst, Gudrun Scheiner-Petry sowie der Präsident der Evangelischen Hochschule, Prof. Dr. Thomas Popp, die mit ihren Einrichtungen auf den Campus ziehen werden.

Im Bild rechts die Leiterin des Amts für Gemeindedienst, Gudrun Scheiner-Petry sowie der Präsident der Evangelischen Hochschule, Prof. Dr. Thomas Popp, die mit ihren Einrichtungen auf den Campus ziehen werden.

Bild: elkb/Mölkner-Kappel

Nürnberg

Grundstein für Nürnberger Bildungscampus

Der Evangelische Campus Nürnberg wird eine neue Heimat für Bildung und Wissen. Am vergangenen Freitag wurde der Grundstein gelegt, „für ein Haus, das in die Zukunft unserer Kirche weist“.

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat den Tag der Grundsteinlegung für den Evangelischen Campus Nürnberg (ECN) am vergangenen Freitag als einen „großen Tag für unser ganzes kirchliches Leben“ bezeichnet. In einer veränderten Gesellschaft wolle die bayerische Landeskirche „sich neu erfinden“. Mit dem Campus stelle sie die Frage, „was brauchen die Menschen“, sagte Bedford-Strohm als Bauherr des Großprojekts. Im Frühjahr 2026 sollen die Evangelische Hochschule Nürnberg und 13 weitere Bildungseinrichtungen dort einziehen. „Eine bessere Investition als in die Bildung gibt es nicht“, sagte der Landesbischof.

Auch Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel sieht die Grundsteinlegung als einen Schritt hin zu „neuen Formen der Zusammenarbeit, zur Sichtbarkeit der Kirche und ihrer Botschaft in der Gesellschaft“. Die Grundsteinlegung sei darüber hinaus ein sehr konkretes Bekenntnis zu dem Standort und zu seiner Bedeutung für unsere Landeskirche, denn es sei ein kirchlicher Raum, „der sich in die Stadtgesellschaft hinein öffnet und zu den gemeindlichen Orten hin vernetzt ist“. Preidel: „Ich bin sicher, dass die Innenstadtlage Schnittstellen erzeugen wird - wie in meinem Heimatdekanat Erlangen das Haus der Kirche kreuz und quer, für das sich der zentrale Ort mitten in der Stadt äußerst bewährt hat. Nicht zuletzt ist die heutige Grundsteinlegung auch ein Zukunftszeichen für die Landessynode, denn wir planen, dass das ECN sich als fester Tagungsort für die Herbsttagungen etablieren wird.“

Evangelischer Campus Nürnberg (ECN)

Evangelischer Campus Nürnberg

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Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) gab sich zuversichtlich, dass der ECN in der ehemaligen Oberpostdirektion am Nürnberger Rathenauplatz „ein einzigartiges Profil“ haben werde. Der Freistaat fördere den Umbau für die Evangelische Hochschule Nürnberg mit 31,2 Millionen Euro, sagte Blume. Auf dem ECN sollen einmal 2.000 Studierende, Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften ein Zuhause finden. Weitere kirchliche und kirchennahe Einrichtungen, vor allem mit dem Schwerpunkt Bildung und Beratung, sollen einziehen. Es werde auch eine Kita und eine Krippe geben.

Der ECN stehe als Gleichnis für den Reformprozess der Landeskirche „Profil und Konzentration“, sagte der Projektleiter des ECN, Stefan Ark Nitsche, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er betonte, ein nachhaltiges Bauen im Bestand sei auch ein Zeichen, „dass man nicht alles abreißen muss, um in die Zukunft zu gehen“. Ein waches Auge habe der Projektlenkungsausschuss darauf, dass die Investition der Landeskirche auch die gesteckten wirtschaftlichen Ziele erreicht, sagt der Ausschuss-Vorsitzende und frühere Nürnberger Regionalbischof, Stefan Ark Nitsche. An dieser Stelle sei er zuversichtlich, so Nitsche: „Fast die Hälfte aller Ausschreibungen sind veröffentlicht und die Angebote zeigen: Unser Wirtschaftsplan passt!“ Das anfangs umstrittene Projekt sei immer wieder gegengerechnet worden, erklärte der Finanzreferent der evangelischen Kirche, Patrick de La Lanne. Die Landeskirche könne mit einer Rendite von drei Prozent rechnen. Unter anderem sollen Teile der 36.000 Quadratmeter Nutzfläche extern vermietet werden.

Der ECN wird eine neue Heimat für Bildung und Wissen. Hier finden die Evangelische Hochschule Nürnberg und die Fachakademien der Rummelsberger Diakonie mit mehr als 2.000 Studierenden, Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften ein modernes Zuhause, dazu weitere 12 kirchliche und kirchennahe Einrichtungen vor allem mit dem Schwerpunkt Bildung und Beratung.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) hat das Gebäude, das einst Sitz der Oberpostdirektion Nürnberg war, 2017 erworben, zunächst als Ertragsimmobilie. Seit 2021 wird es umgestaltet zu einem modernen und attraktiven Zentrum für Bildung und Begegnung mit einer Nutzfläche von 36.000 qm. Die Fertigstellung ist für Anfang 2026 geplant.

28.09.2023
epd/ELKB