Springerkonzepte können langfristig für Entlastung der Mitarbeitenden sorgen. Das zeigt ein Projekt aus Bayern.

Springerkonzepte können langfristig für Entlastung der Mitarbeitenden sorgen. Das zeigt ein Projekt aus Bayern.

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Diakonie Bayern

Die Pflege entlasten

Ein Springerkonzept kann die Krise in der Pflege entlasten, das haben Erprobungen ergeben. Der Freistaat unterstützt nun die Diakonie und die ELKB bei der weiteren Entwicklung der Konzepte.

Ein Rückgang der Überstunden, eine deutliche Steigerung der Arbeitszufriedenheit und eine gesunkene Krankheitsquote - die Evaluierung alternativer Konzepte der Diakonie Bayern für die Altenhilfe kam im Sommer 2022 zu einem klaren Ergebnis: Diese Konzepte können eindeutig dazu beitragen, die Krise in der Pflege zu lindern. Finanziert wurden Entwicklung und Erprobung dieser Konzepte durch einen Beschluss der ELKB-Synode im Jahr 2018. Und überzeugt haben sie auch die bayerische Staatsregierung. Sie hat jetzt für eine weitere Erprobung insgesamt 7,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit kann eine Idee, die ursprünglich von der Evangelischen Kirche finanziert und von der Diakonie Bayern entwickelt und erstmals umgesetzt wurde, flächendeckend in Bayern erprobt werden.

Der Hintergrund: In den Jahren 2019 bis 2022 wurden fünf ambulante und sechs stationäre Einrichtungen der Diakonie in ganz Bayern mit einem Fördervolumen von ca. 1,5 Millionen Euro von der ELKB gefördert, um individuelle, bedarfsorientierte Konzepte zur Abdeckung plötzlicher Personalausfälle zu entwickeln. Hier kamen Springerpools, Springerdienste oder Springerkräfte zum Einsatz – Mitarbeitende, deren Aufgabe im Wesentlichen darin besteht, plötzliche Personalausfälle auszugleichen. Durch dieses Ausfallzeitmanagement wurde so das berüchtigte und unkalkulierbare „Holen aus dem Frei“ minimiert. Die positive Folge: Ein verlässlicher Dienstplan für alle Mitarbeitenden und die organisatorische Entlastung von Führungskräften. Die Ergebnisse der Pilotprojekte der Diakonie waren eindeutig: Die neuen Instrumente führten zu einem merklichen Rückgang der Überstunden - teilweise um bis zu 60 Prozent - zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit und zu sinkende Krankheitsquoten.

Dass der Freistaat nun Finanzmittel in Höhe von 7,5 Millionen Euro bereitzustellt und damit die Erprobung in anderen Verbänden der Altenhilfe in Bayern möglich macht, ist aus Sicht der Diakonie ein starkes Signal. Denn um die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern, sind nicht nur zukunftsweisende Ideen entscheidend, sondern auch die Möglichkeiten, diese umzusetzen.

09.02.2023
Diakonie Bayern

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