Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung stehen in evangelischen Gottesdiensten zum Buß- und Bettag im Mittelpunkt.

Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung stehen in evangelischen Gottesdiensten zum Buß- und Bettag im Mittelpunkt.

Bild: busstag.de

Buß- und Bettag

„Was gibt mir jetzt noch Halt?“

Jedes Jahr gibt es eine evangelische Kampagne zum Buß- und Bettag, die zur Besinnung und Ruhe einlädt. Das Angebot kann jeder persönlich in Anspruch nehmen oder mithilfe des Materials in den Gottesdienst einbringen.

Corona und der Angriffskrieg in der Ukraine hinterlassen ihre Spuren. Menschen werden getötet, Existenzen bedroht und die Bilder verletzen unsere Seele. Wo ist der Notausgang, der Weg ins Freie? Und was kommt danach? – Ich spüre, es ist Zeit, zu klagen und innezuhalten für ein Gespräch mit Gott. Er ist da und interessiert sich für mich. Mit ihm zusammen finde ich vielleicht den richtigen Weg ...

Am Buß- und Bettag ist dazu eine gute Gelegenheit. Auf der Website der Kampagne gibt es viele Anregungen. Hier kann man Wünsche und Klagen aufschreiben, Gebete anderer teilen. Man kann sich selbst die Frage stellen: „Was gibt mir jetzt noch Halt?“

Gedanken zur disjährigen Buß- und Bettagskampagne von Nina Lubomierski, Dekanin in Landshut

Nehmen Sie sich einfach ein paar Augenblicke Zeit dafür und - wenn Sie mögen - gehen Sie zu einem evangelischen Gottesdienste am Buß- und Bettag. Alle Termine in Ihrer Nähe finden Sie in unserer Datenbank.

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm predigt im Gottesdienst zum Buß- und Bettag in St. Matthäus in München um 10 Uhr. Mit dabei der Münchner Motettenchor unter der Leitung von Benedikt Haag, 

Der Buß- und Bettag ist für evangelische Christinnen und Christen ein Tag der Besinnung und Neuorientierung im Leben. Der Gedenktag dient dem Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Irrtümer wie beispielsweise Fremdenhass, Umweltzerstörung und die Ausgrenzung von Armen und Obdachlosen.

Der Feiertag wurde vor einigen Jahren allerdings zum politischen Zankapfel: Der protestantische Buß- und Bettag, erstmals 1532 im mittelalterlichen Straßburg offiziell eingeführt, wurde 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag ersatzlos gestrichen.

Der Bußtag hat seinen festen Platz im kirchlichen Festkalender jedoch nicht verloren. Viele Gemeinden laden meist am frühen Abend zu Andachten ein, um so auch Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen. Die hohe Resonanz auf dieses Angebot belegt, dass der Bußtag im Leben vieler Menschen nach wie vor tief verwurzelt ist.

07.11.2022
busstag.de

Mehr zum Thema

weitere Informationen zum Artikel als Downloads oder Links