Pressemitteilung vom 07.02.2020

„Leben im Sterben“

Ökumenische Woche für das Leben 2020 nimmt Sorge um Sterbende in den Blick

Im Mittelpunkt der diesjährigen ökumenischen Woche für das Leben steht die Sorge um Sterbende - sei es durch palliative und seelsorgliche Begleitung oder sei es durch die Zuwendung von jedem Menschen. Unter dem Titel „Leben im Sterben“ will die Woche für das Leben, die vom 25. April bis 2. Mai 2020 stattfindet, dazu ermutigen, sich mit dem oft verdrängten Thema „Tod und Sterben“ auseinanderzusetzen.

Im Vorwort zum Themenheft der diesjährigen Woche für das Leben fordern der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, nicht nur eine bedarfsgerechte Palliativ- und Hospizversorgung, sondern sie rufen auch dazu auf, eine „Kultur des Lebens“ in der ganzen Gesellschaft zu fördern: „Manchmal kehrt bei Menschen, die sich schon nach dem Tod sehnten, sogar der Lebenswille zurück, sobald sie liebevoll umsorgt und ihre Schmerzen wirksam gelindert werden“, so Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm. „Die palliative Fürsorge nimmt den ganzen Menschen mit Körper und Seele in den Blick. Gerade dann, wenn keine Aussicht auf medizinischen Heilungserfolg mehr besteht, gibt sie die Patientinnen und Patienten nicht auf, sondern nimmt sie umfassend in ihren physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnissen wahr.“ Aus dem Glauben heraus könnten Christen angesichts des Todes von Auferstehung sprechen. Zudem habe Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen und bejahe ihn auch in seiner Schwäche und Gebrechlichkeit. Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm bekräftigen: „Aus der Gottebenbildlichkeit des Menschen folgt seine unantastbare Würde, die weder von seiner Leistungsfähigkeit noch von seinem Vernunftgebrauch oder seinem Nutzen für andere abhängt.“ Sie seien nicht nur dankbar für die vielen Initiativen, die sich für Sterbende einsetzen, sondern würdigen vor allem die zahlreichen Menschen, die sich haupt- und ehrenamtlich in der Sterbebegleitung engagieren: „Sie leisten einen unersetzlichen Dienst am Nächsten.“

Das Themenheft, das ab sofort mit weiteren Materialien zur Vorbereitung der Woche für das Leben verfügbar ist, trägt unterschiedliche Ansätze der Palliativversorgung aus medizinischer, ethischer und seelsorglicher Perspektive zusammen. Es informiert, welche Möglichkeiten der palliativmedizinischen Betreuung es ambulant oder in spezialisierten Einrichtungen gibt. Außerdem werden Anregungen für die Gestaltung ökumenischer Gottesdienste vorgestellt.

Der zentrale Auftakt der Woche für das Leben findet am Samstag, 25. April, um 10.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Hohen Dom zu Augsburg statt, an dem der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, die stellvertretende Ratsvorsitzende

der EKD, Präses Annette Kurschus, sowie Regionalbischof Axel Piper (Kirchenkreis Augsburg) und der künftige Bischof von Augsburg, Prälat Bertram Meier, teilnehmen. Nach einem anschließenden Empfang auf dem Domplatz beginnt um 13 Uhr eine thematische Veranstaltung mit Vertretern aus Kirche, Politik und Wissenschaft im Kolpinghaus Augsburg. Unter dem Titel „Leben im Sterben - und wie?! Perspektiven im Gespräch“ diskutieren Frank Ulrich Montgomery, Vorstandsvorsitzender des Weltärztebundes, Weihbischof Anton Losinger (Augsburg), Traugott Roser von der Universität Münster und Erhard Weiher, Seelsorger aus dem Bistum Mainz. Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, spricht ein Grußwort, und Claudia Bausewein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin der Universität München, wird in das Thema einführen. Die Moderation übernimmt Katja Auer von der Süddeutschen Zeitung (München).

Die Woche für das Leben findet zum 26. Mal statt. Seit 1994 ist sie die ökumenische Initiative der katholischen und der evangelischen Kirche in Deutschland zur Anerkennung der Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit des menschlichen Lebens in allen Phasen. Die Aktion, die immer zwei Wochen nach Karsamstag beginnt und sieben Tage dauert, will jedes Jahr Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Würde des menschlichen Lebens sensibilisieren.

Hinweise:

Über die Internetseite www.woche-fuer-das-leben.de können ab sofort Informationen und Materialien zur Woche für das Leben kostenfrei bestellt werden. Verfügbar sind das Themenheft, Motivplakate in DIN A3, DIN A4 und eine Plakatvariante mit Freifeld zum Eindrucken von Veranstaltungshinweisen. Alle Materialien stehen auch als Download bereit.

Zur zentralen Eröffnung am 25. April wird es zu einem späteren Zeitpunkt noch eine eigene Presseeinladung geben.

07.02.2020
Michael Mädler, Stellv. Pressesprecher

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