50 Jahre Kirchenkreis Augsburg – der digitale Festakt im Video.

Jubiläum

50 Jahre Kirchenkreis Augsburg und Schwaben

Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Augsburg und Schwaben wird 50 Jahre alt. Aus diesem Anlass veranstaltete der Kirchenkreis am Donnerstag, 1. Juli, einen digitalen Festakt. 

Der jüngste Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ist fast deckungsgleich mit dem Regierungsbezirk Schwaben, der von Oettingen im Norden bis nach Lindau und Füssen im Süden reicht. Heute gehören zum Kirchenkreis rund 256.000 Evangelische in 156 Kirchengemeinden und siebn Dekanatsbezirken, die sich über ganz Schwaben vom Ries bis ins Allgäu erstrecken.

„Als jüngster Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern schätze ich“, so sagt Regionalbischof Axel Piper, „die Geschichte und die Vielfalt in „meinem“ Kirchenkreis Augsburg und Schwaben gleichermaßen: da gibt es die reichsstädtischen Traditionen mit viel längerer Geschichte von Nördlingen, Donauwörth über Augsburg und Memmingen, Kaufbeuren bis Kempten und Lindau. Der 50. Geburtstag des Kirchenkreises ist ein Anlass zu feiern und doch eher mit einem kleinen Augenzwickern zu sehen: einerseits sind 50 Jahre Kirchenkreis eine überschaubare Zeit, andererseits ist es eine gute Gelegenheit auf die stolze und reiche Tradition und Vielfalt in bayerische Schwaben zu schauen.“

Im Rahmen der Online-Festveranstaltung anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Kirchenkreises Augsburg hat Oberkirchenrat Stefan Reimers, landeskirchlicher Personalchef und Ständiger Vertreter des Landesbischofs, dem Kirchenkreis im Namen der bayerischen Landeskirche zum Geburtstag gratuliert. In diesem Kirchenkreis finde sich alles, was zur Geschichte der Evangelischen gehört: In Augsburg wurde 1530 das grundlegende evangelisch-lutherische Bekenntnis der Confessio Augustana unterzeichnet. Die Region war aber auch Schauplatz heftiger konfessioneller Auseinandersetzungen. Doch viele Mauern zwischen den Konfessionen seien glücklicherweise inzwischen überwunden, so Reimers. Für die Zukunft gelte es, „nicht nur die Wurzeln der Vergangenheit zu pflegen, sondern sich auf die ganz anderen Herausforderungen jetzt einzulassen“. Dafür sei nicht nur im Kirchenkreis Augsburg „ein großes evangelisches Selbstverständnis in ökumenischer, christlicher Geschwisterschaft“ nötig.

Einen augenzwinkernden Seitenblick warf Reimers auf die langwierige protestantische Entscheidungskultur. Vor 50 Jahren habe man aus dem zu groß gewordenen Kirchenkreis München die Region Augsburg und Schwaben als neuen Kirchenkreis ausgegliedert. 10 Jahre habe diese Entscheidung damals gebraucht. Evangelische seien, so Reimers, „Künstler und Künstlerinnen der ausführlichen, alles und jeden einbeziehenden Entscheidungs- und Diskussionswege, um ja am Ende, sollte eine Entscheidung drohen, nichts und niemanden übersehen zu haben“.

Im Festvortrag am Donnerstagabend zum Thema „Die Bedeutung von bayerisch Schwaben für die Weltkirche“ hielt abschließend Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Kaufmann aus Göttingen fest: „Das landeskirchliche Christentum steht eindeutig in der Tradition jener Hauptentwicklung der Reformationsgeschichte, die mit dem Namen Augsburgs wie dem keiner anderen Stadt verbunden sind. […] Heute, am definitiven Ende des konstantinischen Zeitalters, das außerhalb Bayerns wohl schon etwas spürbarer ist, [wird deutlich, dass] bayerisch Schwaben in seiner Geschichte auch hier etwas zu bieten hat, zeichnet die Region auch im weltkirchlichen Maßstab aus.

01.07.2021
Kirchenkreis Augsburg und Schwaben

Mehr zum Thema

weitere Informationen zum Artikel als Downloads oder Links