Pressemitteilung vom 29.12.2022

Von einem freundlichen Gott gesehen werden

Wort von Landesbischof Bedford-Strohm zum neuen Jahr 2023 – Bischof betet für Freiheitskämpferinnen im Iran

Von einem freundlichen Gott in Liebe gesehen zu werden, sei „die größte Quelle von Kraft, von Selbstachtung, von innerer Stärke“, die er sich vorstellen könne, so der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in einem Wort zum neuen Jahr 2023. Die Jahreslosung für 2023 steht im 1. Buch Mose in der Bibel: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Seit 1930 gibt es für jedes Jahr einen markanten Vers aus der Bibel, den die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen auswählt.

Der Satz der Jahreslosung „Du bist ein Gott, der mich sieht“ werde in der Bibel von der ägyptischen Sklavin Hagar gesprochen, die zu einer Art Leihmutterschaft für Abraham und Sara gezwungen wurde, so Bedford-Strohm. Die Bibel erzähle hier ein persönliches Schicksal, „nimmt dabei Partei und erzählt von Gott, der immer auf der Seite der Schwachen und Unterdrückten steht“.

Er bete dafür, so der Landesbischof, dass „Gott viele Engel schicken möge, um die tapferen Menschen im Iran zu beschützen, die für ihre Freiheit kämpfen“. Er bete darum, dass sie Gottes Gegenwart spürten und sich von Gott gesehen fühlten wie Hagar im Alten Testament der Bibel. Denn auch im Islam spiele Hagar eine wichtige Rolle. Hagars Sohn Ismail gilt als Stammvater der Araber und als Prophet des Islam. Daher, so Bedford-Strohm, könne diese Jahreslosung auch einen neuen Impuls geben für das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen und helfen, den Missbrauch von Religion zur Rechtfertigung von Gewalt anzuprangern.

29.12.2022
München, Johannes Minkus, Pressesprecher

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