Pressemitteilung vom 31.03.2022

Landessynode bringt Zehn-Millionen-Euro-Hilfsfonds für Geflüchtete auf den Weg

Frühjahrstagung in Geiselwind beendet

Heute ist die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) im unterfränkischen Geiselwind zu Ende gegangen.

In einer „Aktuellen Stunde“ haben sich die 108 Synodalen an ihrem letzten Sitzungstag mit der Situation in der Ukraine beschäftigt. Der live per Video zugeschaltete Bischof der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine, Pavel Schwarz, dankte für materielle Hilfen und die politische Unterstützung aus dem Ausland, speziell von den Partnerkirchen, zu denen auch die ELKB gehört. Langfristig würde noch viel mehr Hilfe benötigt, so Schwarz, dann, wenn die Geflüchteten zurückkehren und die vom Krieg zerstörten Städte wieder aufbauen müssten.

Zur Unterstützung insbesondere aus der Ukraine geflüchteter Menschen hat das Kirchenparlament der bayerischen Protestanten der Freigabe von zehn Millionen Euro zugestimmt. Mit je einer Million Euro sollen die Flüchtlingshilfe des Lutherischen Weltbundes und die Arbeit der „Action by Churches together“ gefördert werden – die derzeit den Aufbau von Hilfsstrukturen in der Westukraine und in den angrenzenden Nachbarländern unterstützen. Die übrigen acht Mio. Euro sind zur Unterstützung in Bayern bestimmt.

Neben verschiedenen Kirchengesetzen wurde auch die Verlängerung der Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn beschlossen. Zusätzlich zu dem bewährten Austausch über Themen wie Bildung und Gemeindearbeit soll die seit 30 Jahren bestehende Partnerschaft künftig auch dazu beitragen, „aktuelle Spannungen in Europa zu überwinden und einen Beitrag zu Verständigung und gelebter Nächstenliebe zu leisten“.

Bei dem Schwerpunktthema dieser Frühjahrstagung ging es um die Frage, wie die Kirche sein müsse, damit die Menschen gerne Christ werden und Christ bleiben. Dazu hatte die Synode drei Referenten eingeladen. Der Zeit Online-Journalist Alexander Krex forderte, dass die Kirche nicht unbedingt modern, aber politisch sein solle: „solidarisch mit denen, die für das Gute kämpfen“. Israel Pereira aus München sprach über seine erste Begegnung mit einer deutschen Gemeinde und machte deutlich, dass es stark auf Offenheit und Mitmenschlichkeit ankomme. Für eine „Kirche der Menschen“ plädierte der dritte Referent, Steffen Bauer. Der Leiter der Ehrenamtsakademie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau lobte das Reformkonzept „Profil und Konzentration“ der bayerischen Protestanten, mahnte aber auch Veränderungen in der Leitung der Kirche an: „Die Führung des Wandels bedingt den Wandel der Führung.“

Die Synode hat auch eine „Migrationskonzeption“ beschlossen. Sie soll zum einen die Gemeinden für die Herausforderungen sensibilisieren, die auch für die Kirche aus dem Thema Migration erwachsen, aber auch sprachfähig machen, um sich in die Gesellschaft hinein für die Belange von Migranten einzusetzen.

Die nächste Tagung der Landessynode ist vom 20. bis 23. November in Amberg geplant.

31.03.2022
Geiselwind, Johannes Minkus, Pressesprecher

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