Der Genozid in Srebrenica, der sich im Juli 1995 ereignete, forderte das Leben von mindestens 8.372 bosniakischen Männern und Jungen.

Der Genozid in Srebrenica, der sich im Juli 1995 ereignete, forderte das Leben von mindestens 8.372 bosniakischen Männern und Jungen.

Bild: GettyImages

Erinnern an Srebrenica

ŠTO TE NEMA – Warum bist du nicht mehr hier?

Erinnern heißt Verantwortung übernehmen! Zum 30. Jahrestag des Genozids in Srebrenica ist das das Erinnerungsprojekts "ŠTO TE NEMA – Warum bist du nicht mehr hier?" erstmals vom 15. bis 24. Mai in München zu sehen.

Der Genozid in Srebrenica, der sich im Juli 1995 ereignete, forderte das Leben von mindestens 8.372 bosniakischen Männern und Jungen. In Wirklichkeit geht man jedoch davon aus, dass die Zahl der Opfer weitaus höher sein könnte, da nicht alle Leichname in den Massengräbern identifiziert wurden. Dieses Verbrechen wurde von der bosnisch-serbischen Armee unter Ratko Mladić und unter Billigung der serbischen politischen Führung begangen. Doch der Genozid in Srebrenica ist nicht nur ein unverarbeitetes Trauma der bosnischen Gesellschaft; er steht auch als Mahnmal für die fragilen und oft erschütterten Prinzipien des Friedens und der Demokratie in Europa. In einer Welt, die sich erneut mit ungelösten Konflikten konfrontiert sieht – in Bosnien-Herzegowina, in der Ukraine und anderswo – wird die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und die Verantwortung für das Erinnern von historischer Dringlichkeit.

Die Erinnerung an den Genozid von Srebrenica und andere traumatische Ereignisse ist nicht nur eine Rückschau auf die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf zur aktiven Auseinandersetzung mit unserer Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft. Kunst spielt eine entscheidende Rolle in diesem Prozess, da sie uns ermöglicht, uns auf eine emotionale und interaktive Weise mit der Geschichte auseinanderzusetzen und gleichzeitig Raum für Heilung und Dialog zu schaffen.

Die Veranstaltungen rund um „ŠTO TE NEMA“ bieten eine Plattform, um Erinnerung als eine Verantwortung zu verstehen, die über das bloße Bewahren von Fakten hinausgeht. Sie fordern uns dazu auf, uns mit den komplexen, oft schmerzhaften Wahrheiten auseinanderzusetzen und eine Kultur des Gedenkens zu entwickeln, die nicht nur dem Opfer gerecht wird, sondern auch eine Brücke zum interkulturellen Austausch, zu Versöhnung und zu einer friedlicheren Zukunft schlägt.

Die Diskussionen, Workshops und künstlerischen Interventionen laden dazu ein, mit der Erinnerung und den damit verbundenen Emotionen auf kreative und respektvolle Weise umzugehen. Sie machen deutlich, dass der Weg zur Heilung nur durch aktives Erinnern und das Anerkennen der Vergangenheit führt, mit einem klaren Blick auf die Verantwortung, die wir gegenüber den kommenden Generationen tragen. Erinnerung ist nicht nur ein privates Anliegen, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe, die alle betrifft.


ausARTen – Perspektivwechsel durch Kunst

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