Mit einem Appell und selbst gefalteten Kranichen richtet sich der Jugendverband in einem Beschluss an den Bayerischen Landtag.

Mit einem Appell und selbst gefalteten Kranichen richtet sich der Jugendverband in einem Beschluss an den Bayerischen Landtag.

Bild: ejb

Evangelische Jugend

Zeichen für aktiven Frieden

Ein starkes Symbol für den Frieden: Rund zehn VertreterInnen der Evangelischen Jugend in Bayern (EJB) überreichten dem Vizepräsidenten Tobias Reiß (CSU) im Bayerischen Landtag mehrere Hundert gefaltete Origami-Kraniche.

Mit einem Appell und selbst gefalteten Kranichen richtet sich der Jugendverband in einem Beschluss an den Bayerischen Landtag. Die Ehrenamtlichen fordern darin, Frieden als aktiven Prozess zu verstehen, der weit über die Abwesenheit von Krieg hinausgeht. Respekt, soziale Gerechtigkeit, gewaltfreie Kommunikation und Verantwortung für das globale Miteinander sollen stärker in den Mittelpunkt politischer Entscheidungen rücken. Angesichts wachsender Spannungen in Europa und gesellschaftlicher Spaltung sehen die Delegierten dringenden Handlungsbedarf. Sie fordern eine Kultur des Dialogs, die sich auf Menschlichkeit und Nächstenliebe gründet – getragen von einer jungen Generation, die sich bewusst für eine friedliche Zukunft einsetzt. Die Kraniche sind dabei Symbol und politisches Zeichen zugleich.

„Wir wünschen uns, dass Politiker:innen Frieden nicht nur außenpolitisch denken, sondern auch in den alltäglichen Debatten und Entscheidungen hier in Bayern sichtbar machen“, sagte Felizia Reum (17 Jahre), ehrenamtlich aktiv in der EJB. „Mit den Kranichen zeigen wir: Wir jungen Menschen übernehmen Verantwortung – aber wir erwarten auch, dass unsere Sorgen ernst genommen werden.“

Vizepräsident Tobias Reiß (CSU) nahm die jungen Ehrenamtlichen im Bayerischen Landtag persönlich in Empfang und würdigte ihr Engagement: „Frieden ist nicht nur ein Zustand, den man sich wünschen kann – er muss täglich neu gestaltet und geschützt werden. Ich bin beeindruckt vom politischen Bewusstsein dieser jungen Menschen. Ihr Appell ist ein starkes Zeichen und verdient Gehör.“

Das übergebene Positionspapier wurde im Rahmen des Landesjugendkonvents 2025 der EJB beschlossen und richtet sich auch an Landtagspräsidentin Ilse Aigner sowie die Beauftragte für das Ehrenamt der Bayerischen Staatsregierung, Gabi Schmidt.

Neben dem Beschluss zum Thema Frieden fasste der Konvent weitere richtungsweisende politische Positionen. So wurde ein Arbeitskreis „Gelebte Spiritualität und gesunder Glaube“ eingerichtet, der neue spirituelle Formate für Jugendliche entwickeln und bestehende Strukturen wie die Konfi-Arbeit besser mit der Jugendarbeit verzahnen soll. Die Delegierten beschlossen außerdem, die Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen – insbesondere mit Männlichkeitsbildern – in der Jugendarbeit zu stärken und hierfür eine altersdifferenzierte, modulare Einheit zu erarbeiten. Weitere Anträge betreffen die Stärkung der Zielgruppenarbeit mit jungen Erwachsenen, die Förderung arbeitnehmerInnenfreundlicher Strukturen in der EJB sowie ein klares Bekenntnis zum Erhalt des Lieferkettengesetzes und damit zur Einhaltung globaler Menschenrechte.

21.07.2025
ejb

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