(v. li.) Jens Colditz (Evangelische Diakonissenanstalt ‚diako‘), Stadtdekan Michael Thoma (Evang.-Luth. Dekanat Augsburg), Citykirchenpfarrerin Bettina Böhmer-Lamey (Evangelisches Forum Annahof), Pfarrer Fritz Graßmann (Diakonisches Werk Augsburg e. V.)

Was bleibt. als evangelisches Kooperationsprojekt: (v. li.) Jens Colditz (Ev.Diakonissenanstalt ‚diako‘), Stadtdekan Michael Thoma, Citykirchenpfarrerin Bettina Böhmer-Lamey (Ev. Forum Annahof), Pfarrer Fritz Graßmann (Diakonisches Werk Augsburg e. V.)

Bild: Dekanat Augsburg

Wanderausstellung in Augsburg

Was bleibt.

Was bleibt vom Menschen, wenn er nicht mehr ist? Welche Schätze des Lebens möchte man gerne weitergeben? Damit beschäftigt sich die Ausstellung "Was bleibt.", die in Augsburg zu sehen ist. 

Die Wanderausstellung, die bis zum 26. November im Augustanahaus im Augsburger Annahof zu sehen ist, bietet Antworten und Impulse zu Fragen rund um das Ende des Lebens, die viele lieber weit weg schieben und die doch so wichtig sind. An sieben Stationen öffnet sie Schatzkästchen voller Lebensgeschichten: Persönliche Erinnerungen unterschiedlicher Menschen ermutigen dazu, Gedanken über die eigene Endlichkeit nachzugehen und sich zu überlegen, was im eigenen Leben wichtig ist und bleiben soll. Darüber hinaus vermittelt "Was bleibt."  - ein Kooperationsprojekt von Evangelisch-Lutherischem Dekanat Augsburg, Evangelischer Diakonissenanstalt „diako“ und Diakonischem Werk Augsburg - Informationen zum Schenken, Stiften und Vererben. Begleitend finden Vorträge, Seminare, Stadtführungen und Gottesdienste statt.

Zentrales Leitmotiv der Ausstellung ist das Schatzkästchen. An sieben verschiedenen Stationen ist es mit Lebenserinnerungen gefüllt. Ganz unterschiedliche Menschen geben damit Einblick in ihre persönlichen Lebensschätze. Die Beschäftigung mit dem eigenen Erbe sei für viele Menschen keine einfache Aufgabe, so Stadtdekan Michael Thoma. Wer sich aber frühzeitig darum kümmere, könne selbstbestimmt entscheiden, was mit seinen Lebensschätzen geschehen solle. „Dabei geht es weit über das Materielle hinaus. Es geht um all das, was ich weitergeben will an die, die es zu schätzen wissen. Da geht es auch um Lebenserinnerungen, Erfahrungen und Werte.“

Nikolaus und Anne Schneider diskutieren über Sterbehilfe

"Die Ausstellung versucht sensibel und unterstützend klarzumachen, dass der Tod zum Leben gehört", betont Citykirchenpfarrerin Bettina Böhmer-Lamey. Damit solle zugleich das Thema Tod und Sterben enttabuisiert werden. So wird an einer der vielen Begleitveranstaltungen auch der frühere EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider mit seiner Ehefrau Anne Schneider teilnehmen und über das Thema Sterbehilfe diskutieren (Montag, 18.11. 19.30 Uhr, Augustanasaal).

Die Thematik „Was bleibt.“ und gemeinnütziges Spenden habe in Augsburg große Bedeutung so Jens Colditz, Rektor der Evangelischen Diakonissenanstalt "diako": „Hier gibt es eine traditionsreiche Stifter-Geschichte“. Als Beispiel nennt er unter anderem Stephanie Guiot du Ponteil, geborene von Froelich, die im 19. Jahrhundert in Augsburg lebte. Als alleinüberlebendes Kind ihres Bankiervaters Albert von Froelich erbte sie ein Vermögen. Mittels einer Stiftung sorgte sie unter anderem dafür, dass arme und mittellose Kranke und vor allem Arbeiterfrauen oder Pfarrwitwen die notwendige finanzielle Unterstützung etwa für ärztliche Hilfe bekamen. Ihr Vermögen stiftete sie auch der Diakonissenanstalt in Augsburg.

„Auch in der jüngeren Vergangenheit habe die Kirche selbst und ihre Diakonie immer wieder von Schenkungen und Nachlässen profitiert. Die Diakonie Augsburg hätte ohne zusätzliche Geldgeber nicht das erreicht, was sie heute ist", sagt deren Theologischer Vorstand, Pfarrer Fritz Graßmann. Nach wie vor sei es so, "dass das Normale und Alltägliche zwar finanziert ist", bei Großprojekten oder zusätzlichen Kirchenmusikangeboten, im Wohnungs- oder Flüchtlingsbereich oder beim Augsburger KonfiCamp dringend zusätzliches Geld gebraucht werde.

Montag bis Samstag geöffnet 

„Was bleibt.“ ist eine Veranstaltung des Evangelischen Forums Annahof. Sie wird eröffnet am Freitag, den 25. Oktober um 11 Uhr in der St. Anna Kirche in einem Gottesdienst mit Stadtdekan Michael Thoma und Pfarrer Fritz Graßmann. Die Ausstellung kann jeweils Montag bis Samstag, 10 bis 18 Uhr im Augustanahaus, Im Annahof 4, Augsburg besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Rund um die Ausstellung finden zahlreiche Begleitveranstaltungen statt wie Gottesdienste, Stadtführungen zu Stiftungen, Philosophieren mit Kindern und Erwachsenen, Vorträge und Infoabende zu "Das digitales Testament - Was bleibt von meinen Spuren im Internet", Patientenverfügung, Pflegeversicherung oder Vorsorgevollmacht. Zur Ausstellung ist eine umfangreiche Begleitbroschüre mit dem Titel "Was bleibt. Weitergeben. Schenken. Stiften. Vererben." erhältlich. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert. Sie ist eine Initiative von neun Evangelischen Landeskirchen und ihren Diakonischen Werken

23.10.2019
ELKB