Ein bewegender Moment: Der scheidende Regionalbischof Axel Piper gibt Landesbischof Christian Kopp sein Amtskreuz zurück.
Bild: Peter Fastl
Abschied von Regionalbischof Axel Piper
Eine "rundherum gute Zeit"
In seiner Abschiedspredigt attestierte der scheidende Regionalbischof seiner evangelischen Kirche Kraft und Mut. Dies habe er in der Kirche oft erlebt. „Selbst bei aller schmerzlichen Erkenntnis, dass wir weniger Mitglieder und weniger ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende werden, weniger Geld haben: Das nehmen wir nicht einfach nur hin.“ In der Kirche denke man darüber nach, was nur liebgewonnene Gewohnheit sei und was die Menschen wirklich von der Kirche brauchten. Dies sei alles mit Ehrlichkeit, Wehmut und Fantasie verbunden.
Das beste Mittel gegen Zukunftsangst seien Geduld, liebevolles und aufmerksames Hören sowie die Gewissheit, auch Fehler machen zu dürfen, betonte Piper. „Wie sollten wir denn sonst in unserer Kirche und Welt zusammenfinden, die doch schon viel zu heftig bestimmt ist von Urteilen und gegenseitigen Beurteilungen, Bewertungen, Abwertung, Empörung, Entrüstung - statt Zuhören, Verstehen wollen, Liebe?“, sagte der Theologe.
Abschiedsschmerz
Auf seine Zeit als Augsburger Regionalbischof blickt Piper zufrieden zurück: „Zu gerne war ich hier, habe auch hier so viele hilfreiche, sympathische, anregende Menschen gefunden, mit denen meine Frau und ich uns freundschaftlich verbunden fühlen.“ Dass er Abschiedsschmerz fühle, sage ja nur, „dass es für uns eine rundherum gute Zeit war“.
Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Piper gibt es wegen der aktuellen Reformprozesse in der bayerischen Landeskirche zeitnah nicht. Die wichtigsten Aufgaben von Piper sollen übergangsweise die bisherigen Stellvertreter, das Dekaneehepaar Claudia und Christoph Schieder aus Memmingen, übernehmen.
24.09.2024
epd/ELKB