Pressemitteilung vom 31.03.2023

Assistierter Suizid: Positionspapier der bayerischen Landessynode benennt dringenden Handlungsbedarf der Politik

Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) hat heute bei ihrer Frühjahrstagung in München ein Positionspapier zum Assistierten Suizid verabschiedet.

Darin unterstreicht sie, dass die beiden Werte des Lebensschutzes und der Selbstbestimmung sowohl in ihrer je eigenen Dignität zu begreifen als auch angemessen aufeinander zu beziehen sind. Darüber hinaus artikuliert das Papier auch Forderungen an die Politik, unter anderem, dass die Hospizarbeit und Palliativmedizin gestärkt werden müssen und dass flächendeckend für alle Schwerstkranken in ausreichendem Umfang gute ambulante und stationäre Angebote eines würdevollen und möglichst schmerzfreien letzten Weges vorgehalten werden. Erarbeitet wurde das Positionspapier vom synodalen Unterausschuss „Ethik in Medizin und Biotechnik“.
 
Christian Albrecht, Vorsitzender des Grundfragenausschusses der Landessynode, hat bei der Vorstellung des Papiers noch einmal die Herausforderung beschrieben, die bei dessen Erarbeitung zu bewältigen war: auf der einen Seite dem seelsorgerlichen Anspruch gerecht zu werden, Menschen auch in aussichtslosen Situationen nicht allein zu lassen, auf der anderen Seite aber auch die Angst, dass Assistierter Suizid zu einem Normalfall werden könne. Letztendlich gehe es „um Demut gegenüber Personen, die am Ende sind und keine andere Hoffnung mehr haben als die Hoffnung darauf, dass wir sie an ihrem Ende nicht im Stich lassen“, so der Theologieprofessor.
 
München, 31. März 2023
Johannes Minkus, Pressesprecher

 

 

31.03.2023
München, Johannes Minkus, Pressesprecher

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