Pressemitteilung vom 25.03.2021

Landessynode mit wichtigen Beschlüssen beendet

Die digitale Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) ist heute zu Ende gegangen.  

Einen richtungsweisenden Beschluss zur Personalplanung der kommenden Jahre hat die Landessynode mit ihrer Zustimmung zur Landesstellenplanung 2020 gefasst, mit der die Anzahl und Verteilung der theologischen (Pfarrerinnen und Pfarrer) sowie theologisch-pädagogischen (z.B. Diakon/innen, Religionspädagog/innen) und Kirchenmusik-Stellen geregelt wird. Seit der letzten Landesstellenplanung im Jahr 2010 hat sich die Zahl der Kirchenmitglieder pro Jahr um zirka ein Prozent verringert; demzufolge wurde die Anzahl der Stellen in den Dekanaten und Kirchengemeinden angepasst und um durchschnittlich zehn Prozent reduziert: um 190 auf künftig 1903 Stellen. Das Verhältnis von Gemeindegliedern pro Pfarrer bleibt aber stabil bei durchschnittlich 1.500. Die Dekanatsbezirke erhalten künftig noch mehr Entscheidungsfreiheit, für welche Aufgabenfelder sie die ihnen zugewiesenen Stellenkontingente einsetzen. Mehr Spielräume vor Ort zu schaffen ist eines der Ergebnisse des landeskirchlichen Reformprozesses „Profil und Konzentration“, das mit dieser Stellenplanung jetzt konkret umgesetzt wird.

 

Bei ihren Frühjahrstagungen widmet sich die Landessynode traditionell einem inhaltlichen Schwerpunktthema. Unter der Überschrift „Glaube in verletzlicher Zeit“ haben sich die 108 Synodalen einen Tag lang gemeinsam mit Experten mit der Frage befasst, welche Konsequenzen die Erfahrungen der Pandemie für den christlichen Glauben und die Kirchenleitung haben. Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel lobte diese „theologische Tiefenbohrung“. Der Tag habe für das gemeinsame Handeln aller kirchenleitenden Organe starke Impulse gegeben, „die wir jetzt nach und nach weiterentwickeln werden“.

25.03.2021
München, Johannes Minkus, Pressesprecher

Die Landessynode unterstützt die Forderung nach einem starken Lieferkettengesetz und fordert die bayerischen Bundestagsabgeordneten auf, sich dafür einzusetzen. Gleichzeitig sollen für Kirche und Diakonie öko-faire Beschaffungsleitlinien erarbeitet und umgesetzt werden, denn vorbildliches Verhalten in Kirche und Diakonie stärke Überzeugungskraft und Glaubwürdigkeit der kirchlichen Forderung. Gleichzeitig dankte die Landessynode allen Unternehmen, die sich jetzt bereits für die Einhaltung von Menschenrechten in der Produktionskette einsetzen.

 

Mit ihrer Zustimmung zu einem dringlichen Antrag appelliert die Landessynode an die bayerische Staatsregierung, während der Corona-Pandemie Abschiebungen in Konflikt- und Risikoregionen einzustellen sowie Überstellungen im Rahmen der Dublin-III-Verordnung auszusetzen. Deutschland wie auch Bayern hätten hier eine christliche, humanitäre und moralische Fürsorgepflicht.

 

In einer aktuellen Stunde befassten sich die Synodalen heute mit der aktuellen Diskussion über die Möglichkeit, Ostergottesdienste in Präsenz feiern zu können. Sowohl verantwortlich durchgeführte Präsenzgottesdienste wie auch digitale Gottesdienstformate seien richtig, so fasste die Synodale und Ausschussvorsitzende Sr. Nicole Grochowina den Austausch zusammen. „Die Gemeinden werden es so gut machen, wie sie es bisher auch gemacht haben“, so Grochowina.

 

Der Landessynode der ELKB gehören 108 Synodale an, davon sind 89 gewählt und 13 berufen; weiter gehören ihr drei Vertreter der Evangelisch-Theologischen Fakultäten und der Augustana-Hochschule an, sowie drei Jugendsynodale. Von den 89 gewählten Synodalen müssen 60 Nichtordinierte („Laien“) sein. Die Synode wird für die Dauer von sechs Jahren gewählt. Sie entscheidet über den Haushalt der Landeskirche, beschließt Gesetze und wählt den Landesbischof bzw. die Landesbischöfin. 

 

Die nächste Tagung der Landessynode findet vom 21. bis 25. November 2021 statt.

 

Hinweis:

Eine ausführliche Online-Berichterstattung über die Synodaltagung findet sich auf der Webseite der Landeskirche unter:

https://landessynode.bayern-evangelisch.de/

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