Musikfest ION

Noch nicht wieder ganz so voll kann St. Egidien besetzt werden, aber es finden wieder Konzerte vor Publikum statt.

Bild: Hans von Draminski

70. Musikfest ION

heimkehren

Vom 25. Juni bis zum 4. Juli findet das 70. Musikfest ION als zeitgemäßes Festival mit Publikum vor Ort und mit digitalen Angeboten statt. Das Motto des internationalen Festivals für Geistliche Musik in Nürnberg lautet heimkehren.

„Heimkehren“ heißt das Motto der Jubiläumsauflage der ION. „Mit Konzerten und Gottesdiensten soll ein geistig-geistliches Lagerfeuer entzündet werden, um das sich Musikliebhaber zum gemeinsamen Kunstgenuss versammeln können“, erklärte Dramaturg Oliver Geisler am Dienstag bei der Vorstellung des Programms. Das Festivalteam habe unter Corona-Bedingungen ein hybrides Musikfest entwickelt, das sowohl Publikum vor Ort begrüßen, als auch Konzerte im Videostream oder im Rundfunk übertragen werde.

Die neue Form der ION mit ihrer Mischung aus digitalen und analogen Formaten biete enormes Potential und weise den Weg in die Zukunft, so Puschke. Es sei zudem ein Geschenk, dass die Kirchengemeinden ihre Räume für das Festival zur Verfügung stellen. Die von zahlreichen Sponsoren getragene Veranstaltung mit ihren Fixkosten und den wegen Corona unsicheren Ticketverkäufen und tagesaktuellen Saalplänen bezeichnete Puschke aber als einen „Ritt auf der Rasierklinge“.

Tickets für die Veranstaltungen vor Publikum können an allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.ion.reservix.de und unter 0911-2144488 bestelt werden.
 

Beim Eröffnungskonzert präsentieren Sopranistin Anna Prohaska und die „Lautten Compagney“ Berlin ihr Programm „Erlösung“ mit Werken von Johann Sebastian Bach exklusiv in Nürnberg in der Sebalduskirche. An der Orgel der Lorenzkirche spielt Martin Schmeding am 26. Juni Werke von Schlee, Kalitzke, Schumann, Reger, Brahms und Alain.

Als Nürnberger Erstaufführung erklingt am 27. Juni in St. Sebald aus der Feder des bayerischen Komponisten und ehemaligen Künstlerischen Leiters der ION, Wilfried Hiller, das Oratorium „Schöpfung“ nach einem Libretto des früheren Nürnberger Regionalbischofs Stefan Ark Nitsche.

A-cappella-Gesänge der Welt singt das Frauen-Ensemble „Sjaella“ am 28. Juni in der Egidienkirche. Der Windsbacher Knabenchor hat im 75. Jahr seines Bestehens am 29. Juni unter dem Motto „Kinder des Lichts“ in St. Sebald Uraufführungen von Stücken der Komponisten Javier Busto, Vytautas Myskinis, Jan Sandström und Moritz Eggert geplant. „Neue Klänge für die Königin“ stehen am selben Ort am 1. Juli für das Instrument des Jahres 2021, die Orgel, ins Haus.

Erster Künstler ist Maximilian Schnaus, der „mit Mut zur zeitgenössischen Musik, beherzten Neuinterpretationen des traditionsreichen Orgelrepertoires und mit bestem Storytelling in den sozialen Netzwerken überzeuge“, meint Geisler. Das Duo ZIA und der syrische Ney-Spieler Mohamad Fityan wollen dazu eine klangsinnliche und raffinierte Verbindung von Orgel und Jazz-Trompete entwickeln. Das Trio „Organ Explosion“ setzt mit Hammond-Orgel inklusive Leslie, Percussions und Bass einen tastenorientierten Gegenpol.

Am 2. Juli entsteht als exklusive Eigenproduktion und pandemiebedingt nur im Live-Stream das intermediale Konzert „Mozart in neuem Licht“ in der Kirche St. Martha. Aufgeführt wird das Requiem von Mozart in einer Streichquartett-Fassung von Peter Lichtenthal (1778-1853), gespielt vom Eliot Quartett, das auf den Stuttgarter Lichtkünstler Laurenz Theinert trifft, der ein visuelles Piano spielen wird.

Gleich drei Mal singt das A-Cappella-Ensemble Amarcord im Kleinen Klosterhof des Germanischen Nationalmuseums: Abend- und Liebeslieder sowie Nachtgesänge gibt es einmal am 3. Juli (21 Uhr) sowie am 4. Juli um 17 und 20.30 Uhr. Die ION endet am 4. Juli mit einem Festgottesdienst in St. Sebald, bei dem unter der Leitung von Bernhard Buttmann Mitglieder des Nürnberger Bach-Orchesters und der Sebalder Vocalisten die Bach-Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ intonieren.

15.06.2021
epd

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