Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern lehnt Vorschläge ab, gesetzliche Feiertage etwa zur Konjunkturförderung zu streichen.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern lehnt Vorschläge ab, gesetzliche Feiertage etwa zur Konjunkturförderung zu streichen.

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Christi Himmelfahrt und Pfingsten

Unverzichtbar für Gesundheit, Gemeinschaft und Glauben

Feiertage wie Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind weit mehr als nur arbeitsfreie Tage: Sie tragen entscheidend zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei, fördern die seelische Gesundheit und verankern christliche Werte im öffentlichen Leben.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) macht deutlich, dass diese Tage weder verzichtbar noch durch wirtschaftliche Argumente entwertbar sind. Landesbischof Christian Kopp betont: „Feiertage wie Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind Ausdruck unseres Glaubens, Zeiten der Besinnung und Gelegenheiten für Gemeinschaft. Sie schaffen Räume, in denen Menschen einander begegnen, zur Ruhe kommen und neue Kraft schöpfen.“

„Diese Feiertage sind spirituelle Wegmarken, die nicht nur für Christinnen und Christen Bedeutung haben. Sie prägen unseren Jahreslauf und stärken das soziale Miteinander – unabhängig von Herkunft oder Konfession.“

Landesbischof Christian Kopp

Christi Himmelfahrt erinnert an die biblische Überlieferung, dass Jesus Christus nach seiner Auferstehung in den Himmel aufgenommen wurde. Der Tag steht für Hoffnung, Vertrauen und die Zusage göttlicher Nähe. Pfingsten gilt als „Geburtstag der Kirche“ – es erinnert daran, dass der Geist Gottes die Jüngerinnen und Jünger erfüllte und sie ermutigte, Gemeinschaft zu stiften und in die Welt hinauszugehen. „Diese Feiertage sind spirituelle Wegmarken, die nicht nur für Christinnen und Christen Bedeutung haben. Sie prägen unseren Jahreslauf und stärken das soziale Miteinander – unabhängig von Herkunft oder Konfession“, so der Landesbischof weiter.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern lehnt Vorschläge ab, gesetzliche Feiertage etwa zur Konjunkturförderung zu streichen. Solche Maßnahmen würden weder die Produktivität nachhaltig steigern noch gesellschaftlich positive Wirkungen entfalten. „Eine Gesellschaft braucht Zeiten der Ruhe und gemeinsame Orientierungspunkte. Gerade in einer Zeit ständiger Beschleunigung und Flexibilität ist das Innehalten und Atemholen nicht Luxus, sondern Notwendigkeit“, unterstreicht der Landesbischof.

Pfarrer Peter Lysy, Leiter des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (kda) der ELKB, unterstreicht ebenfalls den Wert von gemeinsamen Ruhetagen für die Gesellschaft und ist überzeugt: „Feiertage bremsen die Wirtschaft nicht aus.“ Der Blick nach Bayern, mit den meisten Feiertagen in Deutschland, beweise das Gegenteil – der Freistaat zähle zu den wirtschaftlich stärksten Regionen des Landes. Auch arbeitsmarktpolitische Daten bestätigten dies, so Lysy: „Laut dem Nürnberger Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB) wurden 2024 in Deutschland 55 Milliarden Arbeitsstunden geleistet, das sind drei Milliarden mehr als noch vor zehn Jahren.“ Feiertage wie Christi Himmelfahrt und Pfingsten zeigen exemplarisch: Gesellschaftlicher Zusammenhalt, seelische Gesundheit und spirituelle Orientierung brauchen gemeinsame Zeit. Sie sind unverzichtbar für eine widerstandsfähige, solidarische und menschliche Gesellschaft.

27.05.2025
ELKB