
Die Religionsgemeinschaften äußern in ihrer Erklärung die Hoffnung "auf ein Ende dieses Leids und auf tragfähige Perspektiven für eine friedliche Zukunft für alle".
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Rat der Religionen
Gemeinsame Erklärung zur Situation in Nahost
Die Erklärung sei bereits am 2. Juni auf einer Versammlung gefasst worden, zu der Marian Offman, Beauftragter der Landeshauptstadt für den interreligiösen Dialog, ins Rathaus eingeladen hatte. Die gemeinsame Erklärung im Wortlaut:
„Es gibt unterschiedliche Perspektiven auf den Konflikt in Israel/Palästina. Uns eint jedoch in München die Betroffenheit, die Sorge um das maßlose Leid der Geiseln und Opfer des Massakers am 7. Oktober 2023 und das maßlose Leid der unschuldigen Opfer im Gazastreifen. Wir hoffen auf ein Ende dieses Leids und auf tragfähige Perspektiven für eine friedliche Zukunft für alle. Dafür beten wir und wollen in Gesprächen aufeinander zugehen.
Diese Botschaft ist im Besonderen von den Religionsgemeinschaften in den Schulen zu verbreiten. Sie basiert auf der Münchner Charta der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.“
Die Religionsgemeinschaften äußern in ihrer Erklärung die Hoffnung. Dafür wolle man beten und in Gesprächen aufeinander zugehen. Die gemeinsame Haltung solle insbesondere an den Schulen verbreitet werden, heißt es weiter.
"Antisemitismus und Islamfeindlichkeit sind ein großes Thema an den Schulen", sagte Marian Offman, der jahrzehntelang dem Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) München und Oberbayern angehörte, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. Die Erklärung zeige aber, dass sich alle Religionsgemeinschaften zum Leid der Israelis und der Palästinenser äußern könnten. Bei der Versammlung anwesend waren demnach unter anderem Vertreter des evangelischen Dekanats, der griechisch-orthodoxen Metropolie, der liberalen jüdischen Gemeinde, des Münchner Forums für Islam, der Aleviten, Bah’ai und Buddhisten sowie des Katholiken- und des Muslimrats.
In einer schriftlichen Erklärung hat laut Offman auch Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, ihr ausdrückliches Einverständnis mit dem Text mitgeteilt. Der interreligiöse Dialog war in München nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 praktisch zum Erliegen gekommen. Auch deshalb bezeichnete es der evangelische Stadtdekan Bernhard Liess in einem Statement gegenüber epd "als Leistung, dass es uns gelungen ist, uns hier auf einen gemeinsamen Text zu einigen".
26.06.2025
epd/Stadt München