IN seiner Predigt zum Friedensfest rief Spiritual Prof. Dr. Josef Freitag zur Achtsamkeit auf.
Bild: Irmgard Hoffmann
Augsburger Hohes Friedensfest 2021
Aufruf zur Achtsamkeit
Beim Festgottesdienst zu dem bundesweit einzigartigen Stadtfeiertag rief der katholische Theologe Josef Freitag zu Achtsamkeit und gegenseitiger Hilfe in der Gesellschaft auf.
Wer an die anderen nicht denkt, macht sich selbst unnötig zum Opfer“, sagte Freitag in der St. Anna-Kirche. So habe etwa die Corona-Pandemie gezeigt: „Die schlimmeren Virus-Varianten kommen aus den Gegenden, in denen bis heute keine Hilfe geleistet wurde.“
„Keinem kann ohne die anderen geholfen werden!“
Josef Freitag
Freitag plädierte für mehr Fürsorge der Menschen untereinander. Man dürfe andere nicht übersehen, denn das führe zu Konflikten. „Das Übersehen in Hinsehen zu verwandeln“ schaffe dagegen Frieden, sagte der emeritierte Erfurter Theologieprofessor.
Das Friedensfest in Bildern
Freitag nahm damit das diesjährige Thema des Friedensfestes auf. Unter dem Motto „Fürsorge“ waren beim Kulturprogramm zum Friedensfest in den vergangenen Wochen rund 70 Veranstaltungen über die Bühne gegangen. Das Interesse an der Auseinandersetzung mit dem Thema sei „bemerkenswert“ gewesen, sagte Christiane Lembert-Dobler, die Leiterin des Augsburger Friedensbüros.
Am Sonntag hatte die Stadt die Bürger dazu eingeladen, sogenannte „Friedenspicknicks“ zu veranstalten. Die privaten Treffen zu Hause, in Gärten oder auf Plätzen sollten die große Friedenstafel auf dem Rathausplatz ersetzen, bei der die Bürger normalerweise Essen und Getränke teilen. Die Tafel musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen.
Das Augsburger Friedensfest wird seit 1650 jedes Jahr am 8. August gefeiert. Damals bekamen die Protestanten nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges die Religionsfreiheit zurück. Seit 1950 ist der Tag ein gesetzlicher Feiertag, der nur im Stadtgebiet Augsburg gilt. Seit 2018 ist das Friedensfest immaterielles Unesco-Kulturerbe.
09.08.2021
epd/elkb
