Die Diakonie hatte vor drei Jahren ein millionenschweres Projekt gestartet .

Die Diakonie hatte vor drei Jahren ein millionenschweres Projekt gestartet.

Bild: iStock-Sanja radin

Diakonie Bayern

Diakonie geht neue Wege in der Pflege

Diakonie und Landeskirche fordern von der Politik mehr Unterstützung, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern. 

Im Jahr 2030 fehlten in Deutschland zwischen 200.000 und 500.000 Pflegekräfte, der Pflegenotstand sei schon längst da, sagte die Diakonie-Vorständin Sandra Schuhmann am Dienstag im Münchner Landeskirchenamt. Die Diakonie hatte vor drei Jahren ein millionenschweres Projekt gestartet - und am Dienstag ein positives Fazit gezogen.

Die Landessynode, das evangelische Kirchenparlament in Bayern, hatte 2018 drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Diakonie hatte mit dem Geld unter anderem in elf Pflegeeinrichtungen und Diensten sogenannte Springerkräfte finanziert.

Dies habe zu einer „unheimlichen Entspannung auf allen Ebenen geführt“, sagte Schuhmann. Mit dem Springer-Konzept seien Dienstpläne nun verlässlicher geworden, Überstunden hätten abgebaut werden können und Pflegedienstleitungen seien entlastet worden.

Die Springerkräfte sollen kurzfristig ausfallende Pflegekräfte - etwa wegen Krankheit - ersetzen. Bislang hätten die regulären Kräfte die Ausfälle auffangen müssen, das sei aber „enorm aufwendig und frustrierend“ gewesen, sagte Schuhmann. Denn dazu müssten auch freie Tage gestrichen oder die Dienstpläne entsprechend angepasst werden. Die Springerkräfte hätten den Arbeitsalltag deutlich entspannt, die Zahl der Überstunden und die Krankheitstage seien deutlich zurückgegangen.

Die besten Konzepte und Ideen nutzten aber wenig, wenn sie über die Rolle des Versuchsballons nicht hinauskommen, sagte Schuhmann und forderte nun finanzielle Zusagen von Politik und Kostenträger, um etwa Springerkräfte weiterfinanzieren zu können. Pro teilnehmender Einrichtung hatte die Diakonie eine Vollzeit-Springerkraft eingestellt.

06.07.2022
epd

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