Pressemitteilung vom 28.10.2025
Landesbischof Kopp:„Die TelefonSeelsorge ist unverzichtbar.“
„Die Ergebnisse dieser Evaluation zeigen eindrucksvoll, wie unverzichtbar die TelefonSeelsorge für unsere Gesellschaft ist“, sagt Landesbischof Christian Kopp anlässlich der Vorstellung einer bundesweit einmaligen Studie zur Wirksamkeit der TelefonSeelsorge in Bayern. „Sie steht für schnelle Zuwendung, Vertrauen und Hoffnung – und macht sichtbar, wie Kirche dort wirksam wird, wo sie den Menschen in seiner Verletzlichkeit ernst nimmt.“
Die vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung (zap) der Ruhr-Universität Bochum erarbeitete Untersuchung belegt erstmals wissenschaftlich, dass die 17 TelefonSeelsorge-Stellen in Bayern ein hochgeschätztes, professionelles und gesellschaftlich relevantes Angebot sind. Sie verbinden auf besondere Weise Seelsorge und Beratung und werden von den Anrufenden, von Fachstellen, Trägern und Mitarbeitenden als verlässliche Partnerinnen in Krisen wahrgenommen.
Kopp würdigt insbesondere das Engagement der vielen Ehrenamtlichen: „Ihr Einsatz ist gelebte Nächstenliebe. Sie stehen für eine Kirche, die mitten im Leben steht – zugewandt, offen und glaubwürdig.“ Viele der Engagierten erlebten ihren Dienst als sinnstiftend und einfach notwendig. „Sie stehen für eine Kirche und Gesellschaft, in der Menschen füreinander da sind“, so der Landesbischof.
Zugleich macht Kopp deutlich, dass die Zukunft der TelefonSeelsorge gesichert werden müsse: „Angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen und zunehmender Belastungen für Haupt- und Ehrenamtliche steht die Qualität dieser Arbeit auf dem Spiel. Für mich gehört die Telefonseelsorge zum Kern kirchlicher Arbeit in unserer Gesellschaft, die mehr denn je Kontakt, Orientierung und Mitmenschlichkeit braucht.“ Der Landesbischof hebt besonders die enge Zusammenarbeit beider Konfessionen hervor: „Dass evangelische und katholische Kirche hier seit Jahrzehnten Hand in Hand wirken, ist gelebte Ökumene. Davon brauchen wir in Zukunft mehr.“
Die Ergebnisse der Studie werden am Mittwoch, 29. Oktober, in der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Politik und psychosozialer Praxis die Schlussfolgerungen für eine zukunftsfähige TelefonSeelsorge. Neben Landesbischof Christian Kopp nehmen unter anderem Dr. Matthias Belafi (Katholisches Büro Bayern), Dr. Daniel Renné (Bayerisches Gesundheitsministerium), Dr. Simona Kralik (Krisennetzwerk Unterfranken), Tanja Maier (TelefonSeelsorge Mühldorf am Inn) und Rut Belzner (Ökumenische TelefonSeelsorge Würzburg/Main-Rhön) an der Podiumsdiskussion teil.
28.10.2025
München, Christine Büttner, Pressesprecherin