Fußspuren

Schritt für Schritt in die liturgische Ordnung: Im sonntäglichen Gottesdienst erscheint das Apostolische Glaubensbekenntnis erst spät.

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Bekenntnisse

Das Apostolische Glaubensbekenntnis

Das Apostolische Glaubensbekenntnis verbindet als Taufbekenntnis weltweit viele Kirchen: Es benennt die wichtigsten Glaubensinhalte, die innerhalb eines Gottesdienstes vermittelt werden.

Die evangelischen Kirchen bekennen es in Gemeinschaft mit der römisch-katholischen Kirche, der altkatholischen Kirche, den anglikanischen und anderen Kirchen. Dieses Bekenntnis geht in seinem Kern auf das Taufbekenntnis in den ersten Jahrhunderten zurück; seine Bestandteile sind ursprünglich kurze Fragen an Taufbewerber gewesen, die diese mit "Ja" beantworteten. In späteren Fassungen wurden daraus dann die Bekenntnisaussagen: "Ich glaube an Gott, den Schöpfer..."

Seit Anfang des fünften Jahrhunderts ist das Apostolische Glaubensbekenntnis in seiner heutigen Form schriftlich belegt. Einschlägige Quellen verorten seinen Ursprung zu jener Zeit in Gallien, in dem unter Caesar hauptsächlich Kelten - also Menschen mit indogermanischen Wurzeln - lebten; das damalige Gallien entspricht unter anderem etwa dem heutigen Belgien, Frankreich, Norditalien und Teilen von Westdeutschland.

Heinrich Bedford-Strohm

Cover des Buches Heinrich Bedford-Strohm: Wer's glaubt wird selig

Wer's glaubt wird selig

Persönlich und ohne sich etwas zu schenken diskutieren Vater und Sohn über die Relevanz des christlichen Glaubens für junge Erwachsene heute, über Glück, Gott, Jesus, Kirche, Religion, Spiritualität und Tod. Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern stellt sich den unbequemen Fragen: Warum ist es eigentlich sinnvoll zu glauben? Was hat das Evangelium mit dem Leben Jugendlicher heute zu tun?

Als Bekenntnis im sonntäglichen Gottesdienst erscheint es erst sehr spät und hat heute neben dem Bekenntnis von Nizäa - Konstantinopel gleichberechtigt seinen Platz in der Ordnung des lutherischen Gottesdienstes. Seit jeher wurde es als eine kostbare Zusammenfassung des Glaubens der Kirche angesehen.

Das aus dem Griechischen stammende Wort "katholisch" im dritten Abschnitt des Urtextes heißt "auf das Ganze bezogen" und drückt aus, dass die Kirche auf der ganzen Welt verbreitet ist und das Evangelium allen Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten gilt. Dieses Wort dient also nicht zur Bezeichnung einer bestimmten Konfession; deshalb übersetzen es die evangelischen Kirchen mit "christlich" oder "allgemein".

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinab gestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

14.12.2020
Almut Steinecke