Balkontisch mit Kerze, Bibel und Frühstück

In Exerzitien machen sich Menschen auf den Weg, Spuren von Gottes Wirken in ihrem Leben und Alltag zu entdecken.

Bild: Schnurr

München-Oberbayern

"Halt an, wo läufst du hin?"

Für die Passionszeit 2021 gibt es im Kirchenkreis München-Oberbayern wieder ein neues ökumenisches Material für die Alltagsexerzitien, das unter evangelischer Federführung entstanden ist.

In Exerzitien machen sich Menschen auf den Weg, Spuren von Gottes Wirken in ihrem Leben und Alltag zu entdecken. Dazu hilft es, sich einzuüben mit allen Sinnen achtsam wahrzunehmen, wann, wo und auf welche Weise Gott sich in unser Leben schon eingemischt hat und es immer wieder tut. Am Beginn dieser Suchbewegung steht oft zuerst eine allgemeine Sehnsucht nach mehr Tiefe im Leben, unterwegs wächst eine intensive Beziehung zu Gott, die ihn immer mehr bei den Menschen ankommen lässt. Wie es gelingen kann, lernt man in „Alltagsexerzitien“, in klassischen geistlichen Übungen also, die die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) vor allem während der Passionszeit in vielfältiger Form anbietet.

Seit dem Jahr 2000 gibt es sie bereits, die ökumenischen geistlichen Übungswege im Sinne von „Exerzitien im Alltag“ im Kirchenkreis München und Oberbayern unter Leitung von Sabine Schnurr: Die Beauftragte für „Exerzitien im Alltag“ hält damit eines der ältesten und traditionsreichsten Exerzitien-Angebote in Bayern bereit. „Über den eigenen Glauben nachdenken und sich mit anderen darüber austauschen zu können, spricht viele Menschen an“, so Schnurr.

Nach der 2019er Mappe „Jesuskontakt“ gibt es für 2021 wieder ein neues ökumenisches Material für München und Oberbayern, das unter evangelischer Federführung entstanden ist. Der Titel „Halt an, wo läufst du hin?" bezieht sich auf einen Sinnspruch von Johannes Scheffler, bekannter als „Angelus Silesius“, der „Schlesische Bote“:

„Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir. Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.“

Bild: Verlag am Eschbach, Eschbach, Rechtsnachfolge: Ursula Kunz, Zürich

Max Hunziker „Halt an, wo laufst du hin“, 1955

„Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir.
Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.“   
(Bildnachweis: Max Hunziker „Halt an, wo laufst du hin“, 1955 © Verlag am Eschbach, Eschbach, Rechtsnachfolge: Ursula Kunz, Zürich)

„Angelus Silesius“ war ein von der Mystik geprägter Christenmensch des 17. Jahrhunderts, der in der evangelischen Kirche aufwuchs und später in der katholischen Kirche heimisch wurde. Unter dem Titel „Cherubinischer Wandersmann“ wurden seine gesammelten Aussprüche bekannt.

Mit seinem zeitlos gültigen, in unserer jetzigen Situation besonders aktuell wirkenden Satz lädt „Angelus Silesius“ uns ein, uns in unseren Abläufen unterbrechen zu lassen. Zugleich möchte er uns die von ihm selbst erfahrene Wahrheit weitergeben, wonach wir den Himmel nicht so sehr in unserem Tun und Treiben finden, sondern eher im Innehalten, im bewussten Stehenbleiben und Zur-Ruhe-Kommen - und dann vielleicht sogar in uns selbst.

Das Teilnahmeheft wird ab Herbst in Form eines gedruckten Spiralhefts im A5-Format über die Abteilung Spiritualität des Erzbischöflichen Ordinariats München, Schrammerstr. 3, 80333 München, E-Mail zum Preis von voraussichtlich 5 € zu beziehen sein.

Download Formular zur Materialbestellung und Anmeldung für Vorbereitungskurse
Download Musterhandzettel für die Gemeinden
Unterlagen für Exerzitienbegleiter

Für weitere Informationen und auch für Bildmaterial zur Bewerbung des neuen Materials (Max Hunziker „Halt an, wo laufst du hin“, 1955 © Verlag am Eschbach, Eschbach, Rechtsnachfolge: Ursula Kunz, Zürich) wenden Sie sich bitte an die Beauftragte für Exerzitien im Alltag, Sabine Schnurr, E-Mail

Wir ermutigen Sie, zu diesen Exerzitien im Alltag auch Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit einzuladen. Das Teilnehmermaterial ist als Tonaufnahme auf einer Audio-CD und DAISY-CD erhältlich. Diese CD ist ab Mitte Januar zu bestellen per Mail bei der Blindenseelsorge München oder telefonisch 089 /53 88 686 -12.

07.12.2020
ELKB/Sabine Schnurr