Holocaust Gedenktag

Die KZ-Gedenkstätte Dachau ist geöffnet. Für den Besuch ist ein 2G-Nachweis notwendig, für Schüler/-innen und deren begleitende Lehrkräfte im Klassenverbund ein 3G-Nachweis.

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Holocaust-Gedenktag

Nie wieder!

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten die Gefangenen im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Der Jahrestag wird weltweit als Holocaust-Gedenktag begangen, in Deutschland zudem als Tag des Gedenkens an alle Opfer des Nationalsozialismus.

Die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau erinnert in diesem Jahr zum Gedenktag besonders an die Verfolgung der Sinti und Roma und an die Opfer der „Euthanasie“-Morde.

Am Donnerstag, 27. Januar, wird auf dem YouTube-Kanal der Versöhnungskirche ein Film veröffentlicht, der ein Gedenken an die ermordeten Mitglieder der österreichischen Sinti-Familie Endress dokumentiert. Im engen Austausch mit dem 1948 geborenen Dachauer Künstler Alfred Ullrich, dessen Mutter Katharina Endress die Konzentrationslager Ravensbrück und Buchenwald überlebt hatte, hat Dr. Björn Mensing, Pfarrer und Historiker an der Versöhnungskirche, das Verfolgungsschicksal der Familie recherchiert. Mit einem schlichten Gedenken im kleinsten Kreis erinnerte er am 16. Januar in der Versöhnungskirche daran. Begleitet wurde das Gedenken von Anna Zhukovets, Studentin an der Hochschule für Fernsehen und Film München, die selbst als kleines Kind vor 20 Jahren als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland gekommen ist. Sie sagt zu ihrem Film: „Ich habe das Gedenken in der Versöhnungskirche so gefilmt, dass man immer wieder die Reaktion von Herrn Ullrich beobachten kann. Das fand ich sehr emotional.“ 

Der Film ist ab dem 27. Januar auf dem YouTube-Kanal der Versöhnungskirche verfügbar.
 

Am Sonntag, 30. Januar, 11 Uhr, lädt die Versöhnungskirche zu einem Präsenzgottesdienst zum Gedenktag für die NS-Opfer ein. Diakon Frank Schleicher wird dabei besonders an die Menschen erinnern, die ihm Rahmen der nationalsozialistischen „Euthanasie“ ermordet wurden. Vor 80 Jahren, Mitte Januar 1942 schickte die SS die ersten als „arbeitsunfähig“ selektierten Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau auf einen „Invalidentransport“. Die Häftlinge glaubten zunächst den Beteuerungen der SS, die Kranken würden in ein Sanatorium gebracht. Stattdessen kamen sie in die „Euthanasie“-Tötungsanstalt Schloss Hartheim bei Linz, wo man sie in einer Gaskammer erstickte. Im Laufe des Jahres 1942 wurden mehr als 2.500 Dachau-Häftlinge in Hartheim ermordet.

Im Gottesdienst wird Diakon Schleicher auch die Aktionen des Erinnerungstags im deutschen Fußball vorstellen. Heuer steht die Kampagne unter dem Motto „Jeder Mensch zählt – egal auf welchem Platz“. Fanprojekte, Amateur- und Profivereine, die DFL und der DFB werden an den Spieltagen um den 27. Januar an die Millionen Menschen erinnern, denen in der NS-Zeit Leid zugefügt wurde – mit besonderem Blick auf die Opfer der „Euthanasie“ und auf die Beeinträchtigungen und Ausgrenzungen, denen Menschen mit Behinderung heute noch ausgesetzt sind.

Der Zugang zur KZ-Gedenkstätte Dachau ist derzeit nur mit 2G-Nachweis möglich. Von 10.30 Uhr bis 11 Uhr ist an dem Sonntag der Zugang auch über den Klosterhof des Karmel möglich (Alte Römerstraße 91). Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, die Unterstützung beim Zugang benötigen, melden sich bitte im Vorfeld beim Büro der Versöhnungskirche unter Tel. 08131/13644.


Am Donnerstag, 3. Februar, 19 Uhr, ist die Versöhnungskirche Mitveranstalterin bei einem Angebot der Initiative !Nie wieder – Erinnerungstag in deutschen Fußball im Münchner NS-Dokumentationszentrum. Gezeigt wird der Trailer eines Dokumentarfilms über die Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Illenau in Baden, in dem es auch um die „Euthanasie“-Opfer aus der Anstalt geht. Andrea Rumpf hat bei dem Filmprojekt mitgewirkt und steht an dem Abend als Gesprächspartnerin zur Verfügung. Jens Fülle, Simon Ollert und Andreas di Basio berichten als Fans mit Beeinträchtigungen von ihren Erfahrungen in der Kurve, von ihren Fahrten zu Auswärtsspielen. Moderiert wird der Abend von Daniela Wurbs, Leiterin der Beratungsstelle KickIn! für Inklusion & Vielfalt im Fußball.

Wegen der begrenzten Zahl der Plätze ist eine Anmeldung erforderlich und es gilt 2Gplus. Teilnahme via Livestream ist möglich. Nähere Infos:

25.01.2022
Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau

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