Obdachloser

Not hat viele Gesichter - zum Beispiel Obdachlosigkeit

Bild: iStockPhoto / Zhenikeyev

Sozialberatung

Erste Hilfe für Menschen in Not

Not hat viele Gesichter: Arbeitslosigkeit, Armut, Überschuldung, Obdachlosigkeit. Hier helfen Kirche und Diakonie mit einem Netz an Beratungsstellen vor Ort.

Wer in eine Notlage gerät - etwa durch Trennung oder plötzliche Arbeitslosigkeit - weiß oft nicht mehr weiter. In nahezu allen Dekanatsbezirken sind darum Beratungsstellen der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA) zu finden. Sie stehen allen Menschen offen, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden.

Die steigende Not im eigenen Land und vor der eigenen Haustür wird oftmals übersehen. Doch sie existiert tatsächlich: Jedes Jahr steigen die Zahlen derer, die aufgrund von Alter, Krankheit, Unfällen oder Arbeitslosigkeit mit eigenen Mitteln kein menschenwürdiges Leben mehr führen können oder die einfach nicht mehr weiter wissen. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes sind 10,6 Millionen Menschen in Deutschland von Armut bedroht, davon 1,7 Millionen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Jede dritte Person, die in einem Alleinerziehendenhaushalt lebt, ist armutsgefährdet. Frauen sind wesentlich stärker betroffen als Männer. Betrachtet man den Schulabschluss, so lebt jede vierte Person ohne Schulabschluss an der Armutsrisikogrenze. Den größten Anteil an so genannter versteckter Armut finden wir bei Menschen im Alter.

Die bayerische Diakonie engagiert sich vielerorts gegen die Armutsentwicklung. Die kirchliche allgemeine Sozialarbeit (KASA) setzt sich in Kooperation mit einem Netz von Beratungsstellen für eine gerechte Versorgung der Menschen an der Armutsgrenze ein.

Die Besonderheit der Beratungsstellen liegt in ihrer Offenheit und Vielseitigkeit: In Gesprächen werden mit den Betroffenen die jeweils individuelle Situation analysiert und dann gemeinsam mit ihnen Lösungswege erarbeitet. Gewissermaßen sind die Stellen der KASA die „Allgemeinmediziner“, die gemeinsam mit den Menschen nach der jeweils passenden Fachberatung suchen. Dies ist um so wichtiger, als viele Probleme nicht nur eine, sondern viele unterschiedliche Ursachen haben.

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Hilfen für Arbeitslose

Arbeitslosigkeit ist in vielen Familien zu einem großen Problem geworden: Wenn einer oder sogar beide Ehepartner plötzlich den ganzen Tag zu Hause sind, wenn die Geldsorgen drücken, wenn man sich nutzlos fühlt im Leben - Vorwürfe und Streitigkeiten sind dann häufig die Folge.
In vielen Städten gibt es Arbeitslosenzentren, die in allen Fragen im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit sachkundige Beratung anbieten. Zusätzlich werden Kurse, Seminare und Treffen veranstaltet, damit die Zeit der Arbeitslosigkeit sinnvoll überbrückt werden kann und die Aussichten auf einen Arbeitsplatz verbessert werden. Eine Reihe von Beschäftigungsprojekten für Jugendliche oder erwachsene Arbeitslose bieten zeitlich befristete Arbeitsplätze an. Eine Wiedereingliederung in den regulären Arbeitsmarkt kann auf diese Weise möglich werden.

Weitere Informationen zu Arbeitslosenzentren und sozialen Beschäftigungsinitiativen der Diakonie

Kontakt:
Diakonisches Werk Bayern
Hilfen für Arbeitslose
Efthymia Tsakiri
Pirckheimerstr. 6
90408 Nürnberg
Tel.: 0911-9354430
E-Mail

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Wer in eine Notlage gerät - etwa durch Trennung oder plötzliche Arbeitslosigkeit - weiß oft nicht mehr weiter. In nahezu allen Dekanatsbezirken sind darum Beratungsstellen der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit zu finden. Sie stehen allen Menschen offen, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden. Ein wichtiges Prinzip der KASA ist die möglichst rasche und unbürokratische Hilfeleistung für Menschen in Not. Die Besonderheit unserer Beratungsstellen liegt in ihrer Offenheit und Vielseitigkeit: In Gesprächen werden mit den Betroffenen die jeweils individuelle Situation analysiert und dann gemeinsam Lösungswege erarbeitet.

Zur Bewältigung schwieriger Lebenslagen sind in den vergangenen Jahren vielerorts so genannte Tafeln entstanden, die gespendete Lebensmittel an Bedürftige weitergeben, oder auch Gebrauchtwarenläden, die preisgünstig Möbel, Haushaltsgegenstände und Kleidung zur Verfügung stellen.

Die Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit ist eine Schaltstelle im Netzwerk der Nächstenliebe und stellt eines der wichtigsten Verbindungsglieder zwischen Gesellschaft und Kirche dar. Vielfach begegnet den Menschen so Kirche auf unerwartete Weise. Finden Sie hier eine Beratungsstelle der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit in Ihrer Nähe.

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Immer mehr Familien geraten in große Schwierigkeiten, weil sie hoch verschuldet oder sogar überschuldet sind. Allein in Bayern gibt es etwa 300.000 überschuldete Haushalte. Das heißt, es bleibt den Familien nach der Gegenüberstellung von Einkommen und notwendigen, existenziellen Ausgaben kein Geld mehr übrig, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können.

Die Schuldnerberaterinnen und Schuldnerberater wollen gemeinsam mit den Betroffenen Wege aus der schwierigen Situation finden. Die Schuldnerberatung kann zwar keine Schulden tilgen, aber aufgrund des im Jahre 1999 eingeführten Verbraucherinsolvenzverfahrens durch die Anmeldung eines privaten Konkurses beim Gericht dabei helfen, eine Perspektive für ein Leben ohne Schulden zu eröffnen. Die Berater/Beraterinnen beschränken ihre Unterstützung nicht nur auf wirtschaftliche und finanzielle Aspekte, sie sehen ihre Aufgabe in einer umfassenden sozialen und (haus-) wirtschaftlichen Beratung. Darüber hinaus erteilen sie die notwendige Rechtsberatung und arbeiten mit Rechtsanwälten zusammen beziehungsweise vermitteln bei Bedarf an geeignete Fachanwaltskanzleien.

Weitere Informationen und Adressen der Schuldnerberatungsstellen im Diakonischen Werk Bayern

03.08.2021
Andrea Seidel

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