Die meisten Menschen verbinden Kirche nicht mit Sport. Das will Stephanie Mages ändern und Angebote wie Bergexerzitien bekannter machen. „Die Bewegung in der Schöpfung Gottes ist nichts anderes als ein spirituelles Erlebnis“, so Stephanie Mages.

Die meisten Menschen verbinden Kirche nicht mit Sport. Das will Stephanie Mages ändern und Angebote wie Bergexerzitien bekannter machen. „Die Bewegung in der Schöpfung Gottes ist nichts anderes als ein spirituelles Erlebnis“, so Stephanie Mages.

Bild: ELKB

Kirche und Sport

Sport und Kirche vermitteln Werte

Die neue Sportbeauftragte der ELKB, Stefanie Mages, tritt ihren Dienst an. Was Kirche eigentlich mit Sport zu tun hat und was ihre Ziele sind, erzählt sie im Interview.

Kirche und Sport schließen sich nicht aus, auch wenn sie auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Bereits seit 1964 gibt es in der EKD den Arbeitskreis Kirche und Sport. Dessen Aufgabe ist es, die Verbindung zwischen Kirche und Sport zu pflegen. Die Sportbeauftragten der Landeskirchen setzen sich für eine offene Begegnung von Menschen in Kirche und Sport ein und unterstützen entsprechende Ansätze in Kirchengemeinden und Sportvereinen. Das Arbeitsfeld Kirche und Sport gibt es in Bayern auf der ökumenischen Ebene seit der Olympiade 1972 in München. In der ELKB hat nun die 38-jährige Pfarrerin Stefanie Mages aus Nürnberg das Amt der "Sportpfarrerin" übernommen.

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Cover des Buches Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern: Glaube verbindet - auch im Sport

Glaube verbindet - auch im Sport

50 Jahre „Kirche und Sport“ in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Frau Mages, muss eine Sportpfarrerin selber Sport treiben?
Ob sie es muss, weiß ich nicht, ich tue es auf jeden Fall mit großer Begeisterung. Das Fitnessstudio ist mein Happy Place. Das ist der Ort, an dem ich Kraft tanke beim Auspowern. Aber sicher sollte man sich für Sport interessieren. Ich war schon immer großer Fußballfan, bin Mitglied beim FC Bayern München und wollte als Kind gern selber spielen. Allerdings gab es leider in dem oberfränkischen Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, für Mädchen keine Möglichkeit.

Wie sind Sie dazu gekommen Sportpfarrerin zu werden?
Ich bin schon seit einigen Jahren Sportbeauftragte in meinem Dekanat, habe an der Festschrift zum Jubiläum "50 Jahre Kirche und Sport" mitgearbeitet und bin einfach sehr interessiert an dem Thema.

Warum gehören aus Ihrer Sicht Sport und Kirche zusammen?
Der Mensch besteht aus Leib und Seele. Seinem Körper etwas Gutes tun zu wollen, und das kann eben mehr sein als gutes Essen und Trinken, liegt uns als Kirche natürlich am Herzen. Die positiven gesundheitlichen Effekte von Bewegung auf den Körper und die seelische Gesundheit, sind ja hinreichend belegt.

Darüber hinaus ist Sport eine gesellschaftliche Massenbewegung. Ob aktiv oder passiv, sehr viele Menschen engagieren sich im Sport. Es ist ein Feld der Begegnungen und Gespräche, es werden Werte vermittelt und Gemeinschaft gelebt. Ähnlich wie bei uns, da bietet es sich doch an, dass man sich auch zusammentut.

Was macht ein Sportpfarrer?
Ganz viel Sport! Das geht aber leider nicht den ganzen Tag. In erster Linie bin ich natürlich Gemeindepfarrerin. Auch dabei versuche ich, Sport in meine Kirche und meinen Gemeindealltag einzubringen, wo es passt. Wir haben zum Beispiel geplant, mit den Konfis zum Stand-up-paddeln zu gehen. Wir erleben den Glauben ja nicht nur in der Kirche, sondern auch draußen in der Natur oder beim Sport.

Für die ELKB wird der Hauptfokus sein, dass ich den Arbeitskreis Kirche und Sport leite. Darüber hinaus pflege ich die Kontakte zu Verbänden und Vereinen. Gelegentlich gibt es Anfragen für Andachten zu Beginn einer Sportveranstaltung, und natürlich haben wir auch eigene Events innerhalb der ELKB.

Was sind das für Veranstaltungen?
An der Stelle ist die Evangelische Jugend Bayern super aktiv und macht das ganz toll. Sie organisieren zum Beispiel die Fußballturniere Konfi-Cup und "Bunt ist cool". Dann gibt es noch das inklusive Sportfestival Sportissimo sowie inklusive Basketballturniere. Ich möchte versuchen, an so vielen wie möglich teilzunehmen.

Was sind Ihre persönlichen Ziele als Sportpfarrerin?
Ich möchte innerhalb der Kirche bekannter machen, dass es uns gibt und das Netzwerk innerhalb der EKD ausbauen. Ich möchte junge Leute motivieren bei uns mitzumachen, und ich möchte präsent sein, wie zum Beispiel beim letzten Nürnberg Triathlon. Da bin ich mit meinem "Kirche und Sport"-T-Shirt herumgelaufen und hatte tolle Gespräche, nicht nur über Sport, auch über den eigenen Glauben und die Kirche.

28.08.2023
ELKB